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Archäologischer Fund am Meeresboden: Forscher konservieren seltene Waffe

Das Sturzkampfflugzeug (Stuka), insbesondere die Junkers Ju 87, war ein symbolträchtiges Luftfahrzeug der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Sein markantes heulendes Geräusch diente der psychologischen Kriegsführung, um Gegner zu demoralisieren.

Junkers Ju 87 Stuka-Wrack vor Kroatien
© Benjamin - stock.adobe.com

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Die Entdeckung des Wracks einer Junkers Ju 87 im Adriatischen Meer stellte Forschende vor eine anspruchsvolle Aufgabe. Ein Team des International Centre for Underwater Archaeology (ICUA) in Zadar, Kroatien, hat es jedoch geschafft, das deutsche Stuka-Bomberwrack erfolgreich zu konservieren. Die Maschine stürzte während des Zweiten Weltkriegs in der Nähe der Insel Žirje ab. Mit innovativen Verfahren bewiesen die Forschenden, dass archäologische Funde dauerhaft unter Wasser geschützt werden können.

Archäologischer Fund aus dem Zweiten Weltkrieg

Kroatien gehört zu den ersten Ländern, die das UNESCO-Übereinkommen zum Schutz des Unterwasserkulturerbes von 2001 ratifiziert haben. Seitdem hat das Land ein hochwertiges System für die Erforschung und den Schutz von Unterwasserfunden aufgebaut. Das Team des ICUA leistet dazu wichtige Beiträge und treibt die Unterwasserarchäologie weiter voran.

Die Ju 87 wurde vor allem in den frühen Kriegsjahren (1939–1942) eingesetzt, besonders in der Blitzkrieg-Taktik der Wehrmacht, bei der sie präzise Luftangriffe auf militärische Ziele durchführte. Ihre Sturzkampftechnik ermöglichte eine hohe Treffergenauigkeit. Das Stuka war zudem mit einer speziellen Sirene (bekannt als „Jericho-Trompete“) ausgestattet, die beim Sturzflug ein unheimliches heulendes Geräusch erzeugte, um psychologischen Schrecken auszulösen.

Obwohl die Ju 87 in den ersten Kriegsjahren erfolgreich war, zeigte sich ihre Verwundbarkeit gegenüber moderneren feindlichen Jägern und Flugabwehrgeschützen. Ihre geringe Geschwindigkeit und Manövrierfähigkeit machten sie zu einem leichten Ziel, weshalb sie später durch leistungsstärkere Flugzeuge ersetzt wurde. Heute ist das Wrack ein bedeutender archäologischer Fund und ein Zeugnis vergangener Zeiten.

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„Das erste Wrack seiner Art“

Im Mai 2024 untersuchte das Team des ICUA das Wrack, um die Korrosion zu analysieren. Dabei fanden die Forschenden heraus, dass der sogenannte kathodische Schutz mit Opferanoden das Material wirksam vor weiterem Verfall bewahren kann. Die Tests zeigten, dass diese Methode ideal für die Erhaltung des Wracks geeignet ist.

Im Oktober 2024 brachten sie zwei Test-Anoden am Wrack an. „Nachfolgende Messungen ergaben, dass das Wrack durch den Anschluss der Anoden wirksam passiviert wurde und der weitere Verfall gestoppt werden konnte“, schrieb das ICUA im Rahmen einer Pressemitteilung. „Damit wurde bewiesen, dass es möglich ist, ein Flugzeugwrack im Meer dauerhaft zu schützen. Die Stuka ist damit das erste Wrack seiner Art, bei dem der Verfallsprozess erfolgreich gestoppt wurde.“

Im Jahr 2025 soll das Wrack des Stuka mit einem umfassenden Plan für mindestens 15Jahre geschützt werden. Die Methode ist nicht nur effektiv, sondern auch kostengünstig. Sie könnte ein Vorbild für zukünftige Projekte sein, die sich dem Erhalt archäologischer Funde unter Wasser widmen.

Quelle: International Centre for Underwater Archaeology

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