Eine neue Metastudie zeigt, dass der tägliche Konsum von Kaffee das Risiko senken kann, an Krebs im Mund, Hals oder Kehlkopf zu erkranken. Forschende haben über 25.000 Fälle aus 14 früheren Studien ausgewertet, um herauszufinden, wie die Ernährung das Risiko für Kopf- und Halskrebs beeinflusst.
Geringere Krebsrisiken dank Kaffee und Tee
Menschen, die täglich mindestens vier Tassen Kaffee trinken, haben ein um 30 Prozent geringeres Risiko, an Mundhöhlenkrebs zu erkranken. Das Risiko für Rachenkrebs sinkt um 22 Prozent, und drei bis vier Tassen am Tag verringern das Risiko für Krebs im unteren Rachenbereich sogar um 40 Prozent. Auch koffeinfreier Kaffee bietet der im Fachjournal Cancer veröffentlichten Studie zufolge Vorteile: Er senkt das Risiko für Mundhöhlenkrebs um 25 Prozent.
Auch Tee kann schützen, vor allem vor Krebs im unteren Rachen, wo das Risiko um fast 30 Prozent sinkt. Allerdings scheint zu viel Tee das Risiko für Kehlkopfkrebs zu erhöhen – um bis zu 38 Prozent. Forschende vermuten, dass hier die Temperatur des Getränks eine Rolle spielt.
Kaffee und Tee enthalten Stoffe, die Entzündungen hemmen und vor Krebs schützen können. Diese Substanzen könnten die schädlichen Wirkungen von Rauchen und Alkohol abmildern, die wichtige Risikofaktoren für Kopf- und Halskrebs sind. Rauchen erhöht das Risiko um das Zehnfache, und Alkohol verstärkt es zusätzlich.
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Zusammenhänge sind kompliziert
In reicheren Ländern sinkt die Zahl der Kopf- und Halskrebserkrankungen dank Impfungen gegen das humane Papillomavirus (HPV). Weltweit bleibt die Krankheit jedoch ein großes Problem. Jedes Jahr gibt es fast 900.000 neue Fälle, und etwa die Hälfte der Betroffenen stirbt daran. Viele Überlebende leiden unter schweren Einschränkungen, wie Schwierigkeiten beim Sprechen oder Essen.
„Während es bereits frühere Forschungen zum Kaffee- und Teekonsum und zur Verringerung des Krebsrisikos gab, hat diese Studie die unterschiedlichen Auswirkungen auf verschiedene Untergruppen von Kopf- und Halskrebs hervorgehoben, einschließlich der Beobachtung, dass sogar entkoffeinierter Kaffee eine gewisse positive Wirkung hatte“, erklärte die Hauptautorin Yuan-Chin Amy Lee vom Huntsman Cancer Institute und der University of Utah School of Medicine.
Sie betonte auch, dass der Zusammenhang zwischen Kaffee, Tee und Krebsrisiko kompliziert sei. Frühere Studien lieferten gemischte Ergebnisse, weil Faktoren wie Zubereitung oder Temperatur der Getränke eine Rolle spielen können. Weitere Studien sind nötig, um die gesundheitlichen Effekte von Kaffee und Tee besser zu verstehen.
Quellen: „Coffee and tea consumption and the risk of head and neck cancer: An updated pooled analysis in the International Head and Neck Cancer Epidemiology Consortium“ (Cancer, 2024); Scimex
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