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Archäologischer Fund: Forscher machen „bemerkenswerte“ Entdeckung in uraltem Tempel

In einem bisher kaum erforschten Tempel sind Archäolog*innen gleich mehrere neue Entdeckungen gelungen. Darunter auch ein Steinmonument mit zahlreichen uralten Symbolen.

KI-generiertes Bild eines Tempeleingangs
© chesleatsz - stock.adobe.com

Die 5 wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten

Jahrtausende menschlicher Kultur bringen auch nach langer Zeit immer wieder erstaunliche Erkenntnisse hervor.Wir zeigen dir die fünf wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten.

Antike Tempel gibt es nicht nur im alten Rom oder Griechenland, sondern auch im Irak. Dort konnten Wissenschaftler*innen nun einige erstaunliche archäologische Funde freilegen. Diese erzählen die Geschichte eines uralten Volkes und erlauben einen neuen Einblick in dessen religiöse Praktiken.

Archäologischer Fund im Irak

Der archäologische Fund wurde dabei in der antiken assyrischen Stadt Nimrud im Nordirak gemacht, genauer gesagt in einem Tempel, der etwa um 612 vor Christus durch Feuer zerstört wurde. Nichtsdestotrotz konnte ein gemeinsames Team aus irakischen und US-amerikanischen Forscher*innen dort vor Kurzem „bemerkenswert gut erhaltene“ Schreine bergen.

Die Stätte lockt dabei schon seit mehreren Jahrhunderten zahlreiche Wissenschaftler*innen an. Denn Nimrud, das bei den Assyrern Kalhu genannt wurde, findet auch Erwähnung in der Bibel. Hier wird diese jedoch mit dem Namen Calah bezeichnet. Bereits im 19. Jahrhundert wurde dort ein riesiger archäologischer Grabhügel freigelegt. „Er liefert Beweise dafür, wie das alte Mesopotamien zum Fortschritt der Menschheit beigetragen hat“, heißt es in einer offiziellen Pressemitteilung des Penn Museum in den USA.

Im 20. Jahrhundert folgten dann weitere Ausgrabungen in Nimrud. Unter anderem auch unter der Leitung des britischen Archäologen Sir Max Mallowan, dem Ehemann der berühmten Krimiautorin Agatha Christie. Doch trotzdem ist der Tempel „bislang nur unzureichend dokumentiert und weitgehend unerforscht“, so das Penn Museum.

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Steinmonument mit zahlreichen Gottheiten

Das will das Penn Nimrud Project, ein Teil des IHSP (Iraq Heritage Stabilization Program), nun ändern. Die neuesten archäologischen Funde sind dafür ein wichtiger Schritt. Im Inneren einer der beiden entdeckten Schreine fand das Team ein monumentales Steinpodest. Dieses diente wahrscheinlich als niedrige Plattform für die Statue eines Gottes oder einer Göttin, die im Tempel verehrt wurde und wohl über drei Meter groß war. Das Podest trägt auch Keilschriftinschrift, vermutlich von König Assurnasirpal II.

Der Tempel ist dabei schon vor dem Feuer stark in Mitleidenschaft gezogen worden. „Der Zustand und die Verteilung der Artefakte deuten stark darauf hin, dass die Schreine und die dazugehörigen Schätze von den Babyloniern und Medern geplündert und absichtlich beschädigt wurden, bevor sie in Brand gesteckt wurden“, erklärt Dr. Michael Danti, Programmdirektor des IHSP.

Die faszinierendste Entdeckung war laut Dr. Danti ein Kudurru, ein mit Keilschrift versehenes Steinmonument im Tempel, das auf das Jahr 797 vor Christus datiert wird und Symbole wichtiger Gottheiten zeigt. Es dokumentiert ein königliches Dekret, das die Statthalterschaft von Hindanu gewährte, einem Gebiet am Euphrat an der syrisch-irakischen Grenze. Damit liefert der archäologische Fund nicht nur neue Erkenntnisse über die religiösen Praktiken der Assyrer, sondern auch über die Politik vor Tausenden von Jahren.

Quelle: Penn Museum

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