Besonders im Technik- aber auch im Fashion-Sektor findest du bei Amazon immer häufiger chinesische Unternehmen, die ihre Produkte dort anbieten. Tatsächlich findest du du diese jedoch bei der Konkurrenz teilweise noch günstiger. Das weiß auch Amazon und straft nun entsprechende Verhaltensweisen ab – zu deinem Nachteil.

Amazon: Erste Händler verlieren „Featured Offer“-Status

Nicht nur der Online-Marktplatz-Sektor im Allgemeinen, auch Amazons Plattform selbst ist hochkom­pe­ti­tiv. Kein Wunder also, dass Händler nach jedem Strohhalm greifen, um das eigene Produkt möglichst prominent darzustellen. So verhält es sich auch mit dem „Featured Offer“-Programm.

Wird das gleiche Produkt von mehreren Händlern angeboten, wählt das US-Unternehmen das, seiner Meinung nach, beste Angebot aus und platziert es auffällig. Andere Händler finden sich erst darunter in einer kleinen „Andere Verkäufer bei Amazon“-Box. Doch wie die South China Morning Post nun berichtet, hat der Online-Händler den ersten Herstellern diesen Status entzogen.

Hintergrund ist die immer gravierender werdende Konkurrenzsituation gegenüber dem chinesischen Online-Händler Temu. Während Amazon die Seite die letzten zwei Jahre noch größtenteils ignoriert hat, erlaubt die aktuelle Marktsituation einen solchen Luxus nicht mehr. Daher wurde mehreren chinesischen Händlern, welche das gleiche Produkt, dass sie auf Amazon anbieten, auf Temu günstiger verkaufen, der „Featured Offer“-Status entzogen.

Lesetipp: Nicht nur bei den Preisen musst du dich auf Veränderungen einstellen. Amazon plant, sich ab sofort mit gleich vier Dingen fit für die Zukunft zu machen.

Erste Konsequenzen sichtbar

Hintergrund sind auch die Bedingungen des Programms. Denn für ein Featured Offer muss das jeweilige Produkt zu einem „kompetitiven“ Preis angeboten werden. Gemeint ist hiermit, dass das Produkt bei der Konkurrenz nicht günstiger sein darf. Da Temu wiederum seinen Algorithmus auf das günstigste Angebot auf der eigenen Seite zur Platzierung ausrichtet, haben viele Hersteller hier einige Euros zusätzlich eingespart.

Das bekannte chinesische Technik-Unternehmen Anker hat bereits Konsequenzen gezogen und seine US-amerikanische Temu-Präsenz eingestampft. Es ist anzunehmen, dass auch viele andere Hersteller sich zurückziehen oder ihre Preise gar nach oben korrigieren könnten. Im Falle von Anker musst du zumindest aktuell jedoch auf die Amazon-Preise zurückgreifen

Ob und wie schnell diese Maßnahme sich auch auf andere Produkte und Plattformen ausbreitet und ob es tatsächlich größere Auswirkungen auf die Preisstruktur hat, bleibt abzuwarten. Denn auch AliExpress und das Fast-Fashion-Portal Shein stellen durchaus eine Bedrohung für Amazon dar.

Quelle: South China Morning Post

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