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Archäologischer Fund: Riesiger Silberschatz in Kirche ausgegraben – er sollte nie entdeckt werden

Auch die Geschichte Deutschlands benötigt manchmal archäologische Entdeckungen, um ausreichend erforscht zu werden. Ein aktueller Fund betrifft das 17. Jahrhundert.

Ein archäologischer Fund aus Münzen wird ausgegraben (KI-Bild).
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Nicht jeder archäologische Fund ist geplant. Zufallsfunde treten oft bei Bauarbeiten auf, wie bei einem Restaurierungsprojekt in Eisleben in Sachsen-Anhalt. Dort konnten Forscher*innen unter anderem 864 Silbermünzen bergen.

Archäologischer Fund: Diese Kollekte kam spät

Ein archäologischer Fund kann mitunter an unerwarteten Orten stattfinden. So kam es mitten in Deutschland dazu, dass in einer Kirche auf einmal ein ganzer Silberschatz auftauchte. Das geschah, weil die Stadt derzeit die St. Andreaskirche in Eisleben restauriert. Bei den Bauarbeiten kam es offenbar auch zu Grabungen, bei denen die Bauarbeiter*innen die Entdeckung machten.

Forscher*innen schätzen das Alter der Münzen wird auf etwa 370 Jahre, womit ihre Entstehung in das frühe 17. Jahrhundert fallen würde. Wie der mitteldeutsche Rundfunk angibt, lassen sich aufgrund des Alters Vermutungen zu dem Grund anstellen, weswegen die Münzen hier verblieben. Damals tobte auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands und weiterer Staaten der 30-jährige Krieg.

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Deswegen wurden die Münzen versteckt

Dabei handelte es sich um den blutigsten Konflikt auf deutschem Boden vor dem Ersten Weltkrieg. Begonnen wurde der 30-jährige Krieg 1618, als unzufriedene Adlige in Prag die katholischen Verwalter des Kaisers aus dem Fenster warfen. Der bis heute bekannte „Prager Fenstersturz“ löste damit eine Auseinandersetzung aus, die die Bevölkerung Deutschlands um ein Drittel reduzierte. Krankheiten und Krieg grassierten. Verarbeitet wurde der Krieg in zahlreichen literarischen Werken, weswegen archäologische Funde nur selten neue Erkenntnisse hinzufügen.

In dem Fall in Eisleben ist das anders. Die Besitzer*innen der Münzen versteckten sie vermutlich in den 1630er-Jahren. Damals marodierten schwedische Söldner durch diese Gegend, die in jedem Ort Plünderungen durchführten. Die Brutalität aller Seiten in dem Krieg war damals überall bekannt. Söldner stahlen dabei alles, was sie finden konnten.

Vermutlich versuchten die Besitzer*innen des Silberschatzes, diesen zu schützen, indem sie ihn in der Kirche versteckten. Über ihr Schicksal kann ebenfalls nur gemutmaßt werden. Eines ist allerdings klar: Sie kehrten nie wieder, um das Geld auszugraben, was der Nachwelt zumindest den archäologischen Fund erhielt.

Quellen: Mitteldeutscher Rundfunk

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