Die Zahl der in Deutschland zugelassenen Elektroautos hat 2024 gegenüber dem Vorjahr stark abgenommen. Von knapp über einer halben Million Neuzulassungen im Jahr 2023 verzeichnete die Branche vergangenes Jahr lediglich 380.609 neue Stromer auf den Straßen. Als Hauptgrund für den Rückgang steht die Ende 2023 ausgelaufene Kaufprämie. Auch innerhalb der Industrie lässt sich ein starker Wandel beobachten, der den bisherigen Platzhirsch Tesla nach zu verdrängen scheint.
Elektroautos mit starkem Rückgang
Zwar belegte Teslas Model Y mit 29.896 Neuzulassungen im Jahr 2024 laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) noch immer die Spitzenposition, allerdings ist das Model 3 aus den Top 10 verschwunden. Stattdessen scheint die Liste der meist zugelassenen E-Autos in diesem Jahr etwas diverser. So tritt mit Volkswagen (VW) lediglich eine Marke mehrfach auf – mit dem ID.7 auf dem sechsten Platz, dem ID.3 auf Platz 4 sowie dem ID.4 und dem ID.5 an dritter Position.
Modell | Zulassungen laut KBA | Differenz zu 2023 |
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Tesla Model Y | 29.896 | -15.922 |
Škoda Enyaq | 25.262 | 1.764 |
VW ID.4, ID.5 | 21.611 | -14.742 |
VW ID.3 | 20.101 | -2.169 |
Seat Cupra Born | 16.640 | -824 |
VW ID.7 | 14.554 | – |
Audi Q4 | 12.871 | -5.190 |
BMW iX1 | 12.640 | -1.949 |
MG 4 | 12.004 | -1.259 |
Mercedes EQA | 11.476 | -2.363 |
Das einzige Elektroauto unter den Top-Platzierten, das einen Zuwachs gegenüber 2023 verzeichnen konnte, war der Škoda Enyaq. Noch im dritten Quartal 2024 führte der Enyaq iv die Liste sogar noch vor Tesla an.
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„Der große Verlierer ist Tesla“
Ein Wandel lässt sich aber nicht nur bei den Fahrzeugen selbst erkennen, sondern auch in der Verteilung der Marken. So ist Tesla (37.574) im deutschen Vergleich mit einem Minus von 26.111 Neuzulassungen auf den dritten Platz gefallen. Die ersten beiden Positionen belegen VW (62.108) und BMW (42.066).
„Der große Verlierer ist Tesla“, betonte der Allgemeine Deutsche Automobil-Club e.V. (ADAC) in einer Pressemitteilung zur aktuellen Jahresbilanz. „Sein Marktanteil sank von 12,1 auf nur noch 9,9 Prozent. Manche Beobachter machen dafür Imageprobleme der Marke Tesla und seines Mehrheitseigners Elon Musk verantwortlich.“
Auch in diesem Ranking findet sich der tschechische Autobauer Škoda (25.308) wieder – mit einem Zuwachs von immerhin 1.809 Neuzulassungen gegenüber Vorjahr. Schnell erkennbar wird hier: Das Unternehmen muss in Deutschland fast gänzlich auf den Enyaq setzen.
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„In der Jahresbilanz blieb das Zulassungsniveau 2024 mit insgesamt 2,8 Millionen Neuwagen und einem Minus von 1,0 Prozent knapp unterhalb des Vorjahresergebnisses“, erklärte das KBA unter Berücksichtigung aller Antriebsarten. „Im Jahresverlauf entfielen 67,5 Prozent auf gewerbliche Neuzulassungen, 0,4 Prozent weniger als im Vorjahr, bei den privaten Neuzulassungen betrug der Rückgang 2,1 Prozent.“
Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt; Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e.V.
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