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Weltall: China plant riesige Struktur im Orbit der Erde – sie soll Energie erzeugen

Wer den Weltraum kontrolliert, kontrolliert auch die größten Perspektiven für die Zukunft. Diesen nutzbar zu machen, birgt gewaltiges wirtschaftliches Potenzial – und China könnte das zuerst gelingen.

KI-Render von Stationen im Weltall.
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Die Erde ist zum größten Teil bekannt, erschlossen und mit endlichen Ressourcen versehen. Kein Wunder also, dass Staaten und Unternehmen beginnen, das Weltall mit seinen unendlichen Rohstoffvorkommen in den Blick zu nehmen. Für China ist dabei offenbar vor allem Energieerzeugung wichtig, wie nun bekannt wurde.

Weltall: Das ist der Plan der Volksrepublik

Der Drei-Schluchten-Damm in China war zu seiner Bauzeit in den neunziger Jahren eines der größten Strom- und Infrastrukturprojekte der Welt. Das Land will nun einen erneuten, ähnlichen Sprung wagen – nur nicht mit einem Damm, sondern mit einer riesigen Weltraumstation. Dabei soll es sich um eine etwa einen Kilometer große Struktur aus Solarpaneelen handeln, die im Weltall um die Erde kreisen. Ihre Aufgabe wird es sein, ungefiltert Energie von der Sonne aufzunehmen und per Mikrowelle an die Erde zu senden.

Auf diese Weise versprechen sich die Forscher*innen Leistungen, die die gesamte Ölproduktion der Erde in den Schatten stellen sollen. Einerseits handelt es sich also um ein wissenschaftliches Projekt, andererseits lässt sich damit allerdings auch der Klimaschutz vorantreiben. Das Problem, dem die Forschenden um Long Lehao von der chinesischen Weltraumagentur zu Leibe rücken wollen, ist die fehlende Effizienz der Solarenergie. Neben vielen anderen Problemen wird der größte Teil der Sonnenenergie von der Atmosphäre absorbiert. Dieses Problem wäre eliminiert, wenn sich die Solarpaneele im Weltall befinden.

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So will China seine Ideen umsetzen

Doch der Plan, der sich derzeit in der Entwicklungsphase befindet, muss noch einige Hürden überwinden. Um einen solchen Aufbau im Weltall leisten zu können, benötigt China eine Trägerrakete der superschweren Klasse, die also 150 Tonnen oder mehr in einem Flug in den Orbit befördern kann. Genau deswegen arbeitet das Team von Lehao auch intensiviert an der „Langer Marsch 9“, die diese Anforderungen erfüllen soll, wie die South China Morning Post berichtet.

Dabei ist China bei weitem nicht das erste Land, das einen solchen Plan verfolgt. Vorgeschlagen wurde die Idee schon häufig, doch die Ausführung macht weiterhin Probleme. So ist allein der finanzielle Aufwand, um ein solches Projekt rentabel zu machen, viel zu groß für ein Unternehmen oder einen kleinen Staat. Doch gerade einem Land wie der Volksrepublik China könnte gelingen, woran andere bisher scheiterten. Damit rückt auch das Weltall als Raum, dessen Ressourcen ausgebeutet werden können, immer näher.

Quellen: South China Morning Post

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