Bei einem archäologischen Fund in der größten Metropole Norditaliens gelang es einigen Forscher*innen, mehrere Tunnel zu entdecken. Diese wurden bereits von einem legendären Universalgenie beschrieben, blieben aber bislang verborgen.
Archäologischer Fund: Da Vinci hatte doch recht
Mithilfe einer neuen Technologie war es möglich, einen unterirdischen archäologischen Fund in Mailand zu machen. Dort befindet sich offenbar ein ganzes Netzwerk aus Tunneln, die von der Sforza-Burg ausgehen. Dazu nutzten die Forscher*innen ein Radargerät, das den Boden durchschauen kann. Seine Aufgabe war es, Hohlräume unter der Erde festzustellen, welche dann immer weiter verfolgt wurden. Auf diese Weise ließ sich der Verlauf der Tunnel leicht nachvollziehen.
Die unterirdische Struktur ist allerdings bereits (zumindest zum Teil) bekannt. So malte Leonardo da Vinci, der legendäre Künstler, Ingenieur und Wissenschaftler ein Bild eines der Tunnel. Dieses zeigt die Passage, die der damalige Fürst Ludovico il Moro durchquerte, um das Grab seiner verstorbenen Frau Beatrice d’Este zu besuchen. Dennoch konnten Forscher*innen den Tunnel von il Moro nicht ausfindig machen. Der aktuelle archäologische Fund beweist also, dass da Vinci einen echten Ort gemalt hatte.
Lesetipp: Archäologischer Fund: Rituelles Objekt entdeckt
Jetzt kommt VR auch nach Mailand
Il Moro war nahezu närrisch in seine Frau verliebt, was ihn nach ihrem Tod fast verrückt werden ließ. Er erschuf eine Art Kult um die Verstorbene, und benötigte eine Möglichkeit, immer so schnell wie möglich bei dem Sarkophag in der nahegelegenen Kirche Santa Maria delle Grazie zu sein. Doch bei dem archäologischen Fund handelt es sich bei weitem nicht nur um einen Tunnel, sondern um ein ganzes Netz. Es ist also anzunehmen, dass die unterirdische Struktur mehreren Zwecken diente, wie das Politecnico Mailand mitteilt. Von dieser polytechnischen Universität ging das Projekt aus, das unter anderem als Basis einer Dissertation dienen soll.
Das ist überdies gar nicht ungewöhnlich. In damaligen Palästen Norditaliens wurden ständig Geheimgänge und -Kammern verbaut, um den Besitzer*innen Möglichkeiten zu geben, ungesehen von einem Ort zum anderen zu gelangen. Die Intrigen, die damals überall geschmiedet wurden, sind zum Teil zu Legenden geworden (Wie Romeo und Julia). Der aktuelle archäologische Fund bringt nun den Vorteil mit sich, dass gleich die gesamte Struktur sichtbar wird. Die Forscher*innen wollen deswegen ein Virtual Reality-Umfeld schaffen, das Besuchende mithilfe einer VR-Brille erleben können.
Quellen: Politecnico Mailand
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.