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Archäologie: Forschern gelingt außergewöhnliche Entdeckung in Dänemark – „eine unglaubliche Gelegenheit“

Der neue Fund gehört zu einer großen Ausgrabungsstätte, in denen Forschende bisher schon viele Entdeckungen machen konnten. Sie sollen in den kommenden Tagen für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Personen legen mit Pinseln einen archäologischen Fund frei. (Symbolbild)
© Sebastian Corneanu - stock.adobe.com

Die 5 wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten

Jahrtausende menschlicher Kultur bringen auch nach langer Zeit immer wieder erstaunliche Erkenntnisse hervor.Wir zeigen dir die fünf wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten.

Forschende in Dänemark haben einen spektakulären archäologischen Fund gemacht. Bei Ausgrabungen in Løsning Søndermark entdeckten sie eine große Sammlung an Waffen aus der Eisenzeit. Unter den Objekten befanden sich Speere, Schwerter und ein seltenes Kettenhemd. Doch besonders eine Entdeckung sorgt aktuell für Aufsehen: Denn zum ersten Mal wurde in Dänemark ein römischer Helm gefunden. Diese Entdeckung wirft neue Fragen zur Verbindung zwischen der eisenzeitlichen Elite und dem Römischen Reich auf.

Archäologischer Fund mit Seltenheitswert

Der römische Helm stammt aus dem 4. Jahrhundert und wurde in Fragmenten unter einem eisenzeitlichen Häuptlingshaus gefunden. Der archäologische Fund gibt „wertvolle Einblicke in die militärische Elite der Eisenzeit und ihre Verbindungen zu ihrem mächtigen südlichen Nachbarn, dem Römischen Reich“, erklärt das Vejle Museum in einer Mitteilung.

Die Helmfragmente bestehen dabei aus einer Nacken- und einer verzierten Wangenplatte. Grabungsleiter und Archäologe Elias Witte Thomasen vermutet, dass der Helm entweder einem germanischen Krieger gehörte, der in römischen Hilfstruppen diente, oder aber dass er einem Legionär in einer Schlacht abgenommen wurde.

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Teil einer riesigen Fundstätte

Bereits zuvor hatten die Forschende über 100 Waffen unter dem Häuptlingshaus entdeckt, darunter 119 Lanzen und Speere, acht Schwerter sowie eine Axt. „Allein die Anzahl der Waffen ist erstaunlich, aber was mich am meisten fasziniert, ist der Einblick, den sie in die Gesellschaftsstruktur und das tägliche Leben der Eisenzeit geben. Wir fühlen uns den Menschen, die hier vor 1.500 Jahren lebten, plötzlich sehr nahe“, beschreibt Thomasen die Funde in einer früheren Mitteilung.

Die Waffen wurden vermutlich nach einem militärischen Konflikt absichtlich vergraben. Dies entspräche nämlich einem bekannten Ritual, bei dem militärische Ausrüstung nach einem Sieg als Opfergabe niedergelegt wurde.

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Archäologischer Fund zum Bestaunen

Die Identifizierung des römischen Helms gestaltete sich allerdings als Herausforderung. Anfangs hielten Forscher*innen die entdeckten Metallplatten für einfache Eisenfragmente. Erst durch Röntgenaufnahmen wurde klar, dass es sich um Teile eines Helms handelte. Die Archäolog*innen sind sich dabei sicher, dass es keine vergleichbaren Funde in Dänemark gibt. „Es ist eine unglaubliche Gelegenheit, mehr über unsere gemeinsame Geschichte zu erfahren“, betont Christian Juel von den Vejle Museen.

Der Fund ist inzwischen offiziell als einer der bedeutendsten archäologischen Entdeckungen des Jahres anerkannt. Ab dem 8. Februar können Besucher*innen des Kulturmuseums in Vejle Teile des Helms und der weiteren Funde bestaunen. Die Ausstellung wird bis Ostern geöffnet sein und bietet einen einzigartigen Einblick in die reiche Vergangenheit Skandinaviens.

Quelle: Vejle Museum

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