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Archäologischer Fund: Soldat eines riesigen Reiches entdeckt – „extrem aufregend“

Nicht nur das heutige Italien wurde vom Römischen Reich beherrscht, sondern auch Spanien und Portugal. Damals waren dort auch Legionäre stationiert.

Skelett als archäologischer Fund im Sand (KI-generiertes Bild).
© futurezone.de via Midjourney

5 ärchäologische Funde, die noch heute Rätsel aufgeben

Einige Überbleibsel der Vergangenheit lassen auch nach tausenden von Jahren noch viele Fragen unbeantwortet.Wir zeigen dir 5 archäologische Funde, die auch heute noch eine Menge Rätsel aufgeben.

Wie das Leben in der Antike war, lässt sich heutzutage nicht immer leicht ermessen. Die beste Hilfe dabei ist ein gut erhaltener archäologischer Fund. Ein solcher gelang nun in der Region Extremadura in Spanien, und er offenbart eine beeindruckende Geschichte.

Archäologischer Fund: Hier werden wohl erstmal keine Solarplatten gebaut

Im Südwesten Spaniens wollte das Unternehmen ACCIONA eigentlich eine große Solarfarm errichten. Das ist jetzt wohl aber vorerst auf Eis gelegt. Denn bei den Bauarbeiten wurde ein großer archäologischer Fund gemacht, der die Vergangenheit der Region viel deutlicher zeigt als je zuvor. Darunter sind zahlreiche kleine Artefakte aus Metall und Stein, Fundamente einer Siedlung, und vor allem die Überreste eines römischen Legionärs.

Wie das Unternehmen selbst berichtet, ist der Zeitpunkt, zu dem der Legionär dort seine letzte Ruhestätte fand, ungewöhnlich. So wurde dieser wohl Ende des dritten Jahrhunderts vor Christus (v. Chr.) hier begraben. Damals kontrollierte das Römische Reich die hispanische Halbinsel erst seit kurzer Zeit. Zu dieser Zeit tobte in der Gegend der zweite „punische“ oder auch „römisch-karthagische“ Krieg.

Der archäologische Fund zeugt zwar nicht von einer Schlacht, ist aber trotzdem in dem Kontext des Krieges zu sehen. So konsolidierten die Römer zunehmend gegen das nordafrikanische Karthago ihre Kontrolle über die hispanische Halbinsel und schickten Legionäre in die entlegensten Teile der damals eher dünn besiedelten Region. Ihre Aufgabe war es, dort die Kontrolle des Staates zu gewährleisten und Recht und Gesetz durchzusetzen. Jenifer Andreu, eine der Mitarbeitenden von ACCIONA, erklärte angesichts der Entdeckung der Überreste des Soldaten, es sei „extrem aufregend“, sich vorzustellen, dass dieser irgendwann im Museum ausgestellt werden solle.

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Klimawandel gab es schon in der Antike

Dass der Legionär dort allerdings allein bestattet wurde, spricht dafür, dass er auf einer einsamen Mission zu Tode kam oder sich möglicherweise nach einer harten Dienstzeit in der Region niederließ. Dort befand sich nämlich auch eine Siedlung, die ebenfalls Teil des archäologischen Fundes ist. Diese war offenbar sogar mit Festungsmauern geschützt, einem Burggraben und vermutlich sogar 25 Türmen. Solche Ausmaße waren für die damalige Zeit selten.

Die Gründe dafür liegen vermutlich in der schweren Dürre, die die Gegend damals heimsuchte. Hungernde waren unterwegs auf der Suche nach Essen, wovor sich die einzelnen Städte schützen mussten. Zusätzlich hatte man anscheinend sogar die Felder befestigt, um den wachsenden Pflanzen etwas Schatten zu spenden und sie vor gierigen Händen zu bewahren. Der archäologische Fund belegt damit noch etwas anderes: Dass Menschen mit dem Klimawandel kämpfen, ist nichts Neues. Nur war dieser damals nicht von Menschenhand gemacht.

Quellen: ACCIONA

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Das Titelbild dieses Artikels wurde von der Redaktion unter Verwendung Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

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