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Digitaler Führerschein: Das soll sich bald für Fahrer ändern – Test-App schon im April

Kurz vor dem Ende ihrer Amtszeit bringt die Bundesregierung rund um Verkehrsminister Wissing noch den digitalen Führerschein auf den Weg.

Führerschein auf einem Handy, das in einer Jackentasche steckt.
© Andrea Gaitanides - stock.adobe.com

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In Zukunft könnten deutsche Fahrer*innen die Möglichkeit haben, ihren Führerschein bequem auf ihren Smartphones vorzuzeigen. Denn eine mögliche Änderung des Straßenverkehrsgesetzes könnte es ermöglichen, dass der Führerschein digitalisiert wird. Trotzdem könnte es noch eine Weile dauern, bis dies tatsächlich umgesetzt wird, da die neue Bundesregierung nach den Wahlen am 23. Februar erneut über das Thema diskutieren muss.

Das soll der digitale Führerschein können

Der digitale Führerschein ist als Ergänzung zum bestehenden Kartenführerschein geplant. Er soll über eine App des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) beantragt werden können. Diese App würde dann alle relevanten Daten eines deutschen Führerscheins enthalten – mit Ausnahme der Unterschrift. Autofahrer*innen müssten ihren Kartenführerschein dann bei Polizeikontrollen nicht mehr zwingend mitführen, sofern sie die App nutzen.

Allerdings gilt der digitale Führerschein nur in Deutschland. Für Fahrten ins Ausland bleibt der Kartenführerschein weiterhin notwendig. Verkehrsminister Volker Wissing betont in einer Mitteilung des Verkehrsministeriums: „Er bildet die Basis für die Digitalisierung der Fahrzeugpapiere, damit künftig der Kartenführerschein oder der Papier-Fahrzeugschein zuhause bleiben können.“

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Neuerung bringt Vorteile und offene Fragen

Ein digitaler Führerschein würde viele Verwaltungsprozesse vereinfachen. Auch Ersatz, Verlängerung und Umtausch könnten dann online abgewickelt werden. Der ADAC sieht hierin grundsätzlich eine deutliche Erleichterung für Autofahrer*innen, weist aber gleichzeitig auch auf mögliche Hürden hin.

„Bei der Umsetzung muss geklärt werden, wie Fahrverbote oder der Entzug der Fahrerlaubnis in einer Polizeikontrolle schnell erkannt werden können. Dazu ist es notwendig, dass der Informationsstand der App auch dem Sachstand der Polizeibehörden entspricht“, erklärt der ADAC in einem Bericht. Auch müsse sichergestellt sein, dass der Informationsstand der App dem der Polizeibehörden entspricht.

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Testlauf für digitalen Führerschein soll schon bald starten

Ab April soll eine Test-App für den digitalen Fahrzeugschein starten. Nutzer*innen können den Fahrzeugschein in der App hochladen und müssen das Papierdokument dann nicht mehr mitführen. Laut Wissing wird die offizielle App in Zusammenarbeit mit dem KBA und der Bundesdruckerei entwickelt, wie der WDR berichtet. Erfahrungen aus der Testphase sollen in die Weiterentwicklung einfließen. Für den digitalen Führerschein gibt es jedoch noch kein konkretes Startdatum.

Auch auf EU-Ebene wird am digitalen Führerschein gearbeitet. Die sogenannte Führerscheinrichtlinie könnte noch in diesem Jahr verabschiedet werden. Zudem plant das Bundesverkehrsministerium weitere digitale Neuerungen: TÜV-Untersuchungen sollen künftig online dokumentiert und der Papier-Parkschein durch digitale Lösungen ersetzt werden. „So treiben wir erfolgreich die Digitalisierung von Verwaltungsprozessen voran“, wie Wissing betont.

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Quellen: Bundesministerium für Digitales und Verkehr, ADAC, WDR

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