Ab April 2025 haben deutsche Fahrer*innen die Option, ihren Führerschein bequem auf ihren Mobiltelefonen vorzulegen. Die erste entsprechende Testapp namens „ID-Wallet“ ist jetzt gestartet. Nutzer*innen können sie herunterladen und ihren Führerschein und auch Personalausweis dort hinterlegen.
Das kann der digitale Führerschein
Der digitale Führerschein ist als Ergänzung zum bestehenden Kartenführerschein geplant. Er soll über eine App des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) beantragt werden können. Diese App würde dann alle relevanten Daten eines deutschen Führerscheins enthalten – mit Ausnahme der Unterschrift. Autofahrer*innen müssten ihren Kartenführerschein dann bei Polizeikontrollen nicht mehr zwingend mitführen, sofern sie die App nutzen.
Allerdings gilt der digitale Führerschein nur in Deutschland. Für Fahrten ins Ausland bleibt der Kartenführerschein weiterhin notwendig. Verkehrsminister Volker Wissing betont in einer Mitteilung des Verkehrsministeriums: „Er bildet die Basis für die Digitalisierung der Fahrzeugpapiere, damit künftig der Kartenführerschein oder der Papier-Fahrzeugschein zuhause bleiben können.“
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Neuerung bringt Vorteile und offene Fragen
Der digitale Führerschein soll viele Verwaltungsprozesse vereinfachen. Auch Ersatz, Verlängerung und Umtausch könnten dann online abgewickelt werden. Der ADAC sieht hierin grundsätzlich eine deutliche Erleichterung für Autofahrer*innen, weist aber gleichzeitig auch auf mögliche Hürden hin.
„Bei der Umsetzung muss geklärt werden, wie Fahrverbote oder der Entzug der Fahrerlaubnis in einer Polizeikontrolle schnell erkannt werden können. Dazu ist es notwendig, dass der Informationsstand der App auch dem Sachstand der Polizeibehörden entspricht“, erklärt der ADAC in einem Bericht. Auch müsse sichergestellt sein, dass der Informationsstand der App dem der Polizeibehörden entspricht.
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Testlauf für digitalen Führerschein soll schon bald starten
Ab April startet jetzt also eine Test-App für den digitalen Fahrzeugschein. Nutzer*innen können den Fahrzeugschein in der App hochladen und müssen das Papierdokument dann nicht mehr mitführen. Laut Wissing wird die offizielle App in Zusammenarbeit mit dem KBA und der Bundesdruckerei entwickelt, wie der WDR berichtet. Erfahrungen aus der Testphase sollen in die Weiterentwicklung einfließen. Für den digitalen Führerschein gibt es jedoch noch kein konkretes Startdatum.
Auch auf EU-Ebene wird am digitalen Führerschein gearbeitet. Die sogenannte Führerscheinrichtlinie könnte noch in diesem Jahr verabschiedet werden. Zudem plant das Bundesverkehrsministerium weitere digitale Neuerungen: TÜV-Untersuchungen sollen künftig online dokumentiert und der Papier-Parkschein durch digitale Lösungen ersetzt werden. „So treiben wir erfolgreich die Digitalisierung von Verwaltungsprozessen voran“, wie Wissing betont.
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Quellen: Bundesministerium für Digitales und Verkehr, ADAC, WDR
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