WhatsApp ist längst mehr als nur ein Messenger. Mit Millionen von Nutzer*innen in Deutschland und Europa hat die App einen festen Platz im Alltag vieler Menschen. Doch genau diese Beliebtheit führt nun zu Veränderungen. Die Europäische Union (EU) hat WhatsApp aufgrund seiner Nutzer*innenzahlen als „Very Large Online Platform“ (VLOP) eingestuft. Was das für deutsche Nutzer*innen bedeutet und welche Neuerungen anstehen, klären wir jetzt.
Whatsapp überschreitet Schwelle
Die neue Einstufung von WhatsApp hat einen klaren Grund: mehr als 45 Millionen aktive Nutzer*innen pro Monat in der EU. Allein in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 nutzten laut WhatsApp durchschnittlich 46,8 Millionen Menschen die sogenannten WhatsApp Channels. Über diese offenen Kanäle teilen auch Unternehmen, Prominente oder Vereine Informationen. Thomas Regnier, europäischer Kommissar, bestätigte gegenüber Bloomberg: „WhatsApp hat diese Schwelle [Anm. d. Red.: hin zur VLOP] im vergangenen Jahr überschritten.“
Mit dem VLOP-Status muss WhatsApp nun auch neue Auflagen erfüllen. Nutzer*innen sollen künftig einfacher illegale Inhalte, Waren oder Dienstleistungen melden können. Der Messenger wird außerdem verpflichtet, Maßnahmen zur Risikominimierung zu ergreifen. Bei Verstößen gegen die Regeln des Digital Services Act (DSA) drohen dem Unternehmen hohe Geldstrafen. Diese können laut EU-Richtlinie bis zu sechs Prozent des weltweiten Jahresumsatzes betragen.
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Neue Regeln zugunsten des Datenschutzes
Auch beim Datenschutz tut sich etwas. WhatsApp hat bereits am 16. Februar 2025 seine Datenschutzrichtlinien aktualisiert. Laut The Verge erklärte der Messenger, die neuen Informationen zur Datenverarbeitung „im Einklang mit unseren regulatorischen Verpflichtungen gemäß dem DSA“ ergänzt zu haben. Europäische Nutzer*innen erhalten dadurch mehr Kontrolle über ihre Daten und können sich nun von personalisierten Empfehlungssystemen und Profiling abmelden.
Besonders betroffen ist auch die Werbung über WhatsApp. Meta muss sich künftig an strengere Vorgaben halten, wenn es um zielgerichtete Werbung geht. Für Werbung, die sich an Kinder richtet, gelten dabei nun besonders scharfe Regeln. Das Ziel der EU: mehr Transparenz und Sicherheit für Nutzer*innen. In Deutschland dürfen sich diese also auf mehr Schutz, aber auch auf neue Funktionen zur Kontrolle ihrer Daten einstellen.
Noch ist die Einstufung von WhatsApp als VLOP nicht offiziell abgeschlossen. Die endgültige Entscheidung liegt bei der EU-Kommission. Dennoch hat der Messenger-Dienst schnell auf die drohenden Änderungen reagiert. Es zeigt sich: Die EU will bei großen Plattformen wie WhatsApp mehr Verantwortung einfordern.
Quellen: Bloomberg, The Verge
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