Ein archäologischer Fund wurde vor kurzem neu untersucht. Er belegt, dass jede Kultur eine Zeit hatte, in der grausige Rituale an der Tagesordnung waren. Dabei ist allerdings noch nicht ganz klar, wozu die Praxis eigentlich diente.
Archäologischer Fund: Kopfloses Ritual
Menschenopfer sind leider keine Seltenheit in der Geschichte. Ihre Existenz ist unter anderem für die Kultur der Azteken in Mittelamerika belegt, aber auch bei anderen Milieus vermutet. Doch offenbar zeigt ein aktueller archäologischer Fund, dass dies auch in Europa praktiziert wurde. Dabei handelt es sich um ein Skelett, dem der Kopf fehlt. Das kommt zwar durchaus häufig vor, in diesem Fall liegt es jedoch nicht am Zahn der Zeit.
Stattdessen sind sich die Forscher*innen sicher, dass das Skelett geköpft wurde. Überdies war die Getötete wohl eine Frau, die noch in ihrer Jugend stand, wie das Museum der betreffenden Region angibt. Ganz klar ist jedoch nicht, wann genau die junge Dame das Zeitliche segnete, vermutlich aber zwischen 343 und 1 vor Christus (v. Chr.). Damit stammt sie aus dem Eisenzeitalter, aus dem solche Praktiken jedoch nicht bekannt sind.
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Das soll mit dem Körper geschehen
Der archäologische Fund ist dabei nicht nur wegen der Spuren des Rituals signifikant. Auch sind aus der besagten Zeit bislang keine Überreste weiblicher Personen bekannt, die heute noch analysiert werden können. Bei der Untersuchung stellten die Forscher*innen jedenfalls fest, dass nach der Abtrennung des Kopfes noch viel Blut aus der Kehle floss. Das weist darauf hin, dass auch das Blut möglicherweise für eine religiöses Praktik genutzt wurde.
Was mit dem Kopf danach getan wurde, ist nicht bekannt. Beim Skelett befindet er sich zumindest nicht. Möglicherweise wurde auch dieser für ein Ritual missbraucht, was aber weder bewiesen noch widerlegt werden kann. Zudem ist auch vorerst nicht festzustellen, um welche Religion es sich handelte, die ein solches Menschenopfer erforderte. Das würde zumindest Aufschluss darüber geben, ob sich die Frau freiwillig für das Opfer zur Verfügung stellte oder dazu gezwungen wurde. Antworten auf diese Fragen können nur weitere archäologische Funde geben.
Quellen: National Museums NI
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