Betrügerische SMS sind für viele Smartphone-Nutzer*innen ein tägliches Ärgernis. Besonders Nachrichten mit Links zu gefälschten Webseiten oder schädlicher Software nehmen dabei weiter zu. Die Telekom will dem nun einen Riegel vorschieben und führt ab dem 1. April eine neue Sicherheitsmaßnahme ein. Doch wie sehr diese Maßnahme schützt, klären wir jetzt.
Telekom führt neue Sicherheitsmaßnahme ein
Die neue Funktion nennt sich „SMS-Firewall“. Nach Angaben der Telekom filtert sie eindeutig missbräuchliche Kurznachrichten automatisch aus. „Ab dem 1. April 2025 schützen wir die Kundinnen und Kunden im Telekom Mobilfunknetz mit einer sogenannten SMS-Firewall vor bösartigen Kurznachrichten“, sagte ein Sprecher der Telekom gegenüber heise online. Auch Nutzer*innen der Telekom-Marken Congstar und Fraenk profitieren davon. Zunächst liegt der Fokus auf SMS, die Links zu Schadsoftware enthalten.
Die Telekom analysiert für die Bewertung dieser Nachrichten technische Daten wie Absender*inneninformationen, Empfangsdaten sowie Datum und Uhrzeit. Außerdem prüft das System enthaltene Links auf bösartige Inhalte. Fällt die Analyse entsprechend negativ aus, wird die SMS nicht zugestellt. Dennoch betont das Unternehmen, dass es nicht gegen jede Betrugsmasche gewappnet ist.
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Nicht alle Nachrichten dürfen gefiltert werden
Denn rechtliche Vorgaben setzen dem Schutzmechanismus enge Grenzen. Nach deutschem Telekommunikationsgesetz unterliegt die SMS dem Fernmeldegeheimnis. Das bedeutet: Die Telekom darf den Inhalt einer Nachricht nur dann analysieren, wenn eine gesetzliche Ausnahme vorliegt – etwa im Rahmen der Strafverfolgung. Daher kann die SMS-Firewall keine betrügerischen SMS erkennen, die ausschließlich durch ihren Text gefährlich sind. Dazu gehören Nachrichten der Art „Hallo Mama/Papa, das ist meine neue Nummer“.
Trotz dieser Einschränkungen stellt die neue Funktion der Telekom einen wichtigen Schritt dar. Andere Mobilfunkanbieter wie Vodafone setzen bereits ähnliche Technologien ein, wie der Spiegel berichtet. Vodafone filtert nach eigenen Angaben einen Großteil solcher SMS mit hoher Erfolgsquote aus dem Netz. Doch wie Vodafone selbst zugibt, schaffen es dennoch vereinzelt betrügerische Nachrichten zu den Empfänger*innen.
Verbraucher*innen sollten sich deshalb weiterhin aktiv schützen. Die Telekom empfiehlt, bei unbekannten SMS skeptisch zu bleiben, keine verdächtigen Links anzuklicken und regelmäßig Sicherheitsupdates auf dem Smartphone durchzuführen. Auch eine enge Zusammenarbeit zwischen Netzbetreibern und Strafverfolgungsbehörden bleibt entscheidend, um Betrugsversuche noch besser zu bekämpfen.
Quellen: heise online, Spiegel
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