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Vulkan: Nach zahlreichen Ausbrüchen im Pazifik – Forscher machen erstaunliche Entdeckung

Satellitenbilder zeigen erstaunliche Aktivitäten im Pazifik. Verantwortlich dafür ist ein aktiver Unterwasservulkan.

Ki-generiertes Bild eines ausbrechenden Vulkans, der aus dem Wasser ragt.
© alex - stock.adobe.com

So funktionieren Vulkane

Lava und Asche: Explosionsartige Vulkanausbrüche sind faszinierend und gefährlich zugleich. Wie es zu einem solchen Natur-Spektakel kommt, zeigt Ihnen das Video.

Mit Tonga verbinden die meisten wohl eher eine paradiesische Inselwelt, die sich durch eine beeindruckende Artenvielfalt auszeichnet. Doch nun haben Forscher*innen der NASA dort eine besondere Entdeckung gemacht. Denn im Pazifik formt sich eine neue Landmasse, ausgelöst durch zahlreiche Ausbrüche eines Vulkans tief im Wasser.

Vulkan im Pazifik: Ausbrüche formen neue Insel

Ursache dafür ist der Unterwasservulkan Home Reef. Dieser liegt mitten in den Tongainseln. Der erste aufgezeichnete Ausbruch ereignete sich dort Mitte des 19. Jahrhundert. Seit dem ist dieser überaus aktiv, wie die Smithsonian Institution berichtet. Auch in der jüngeren Vergangenheit kam es immer wieder zu Ausbrüchen, diese richten zum Glück aber nur wenig bis gar keinen Schaden an.

Vor allem seit 2022 wurden dort eine ganze Reihe vulkanischer Aktivitäten verzeichnet. Der Home Reef tauchte dabei über dem Meeresspiegel auf und fügte dem Inselstaat im Südpazifik neues Land hinzu. Bei Eruptionen im September 2023, Januar 2024 und Juni 2024 vergrößerte sich diese Fläche um 12,2 Hektar. Doch auch in den letzten Monaten und Wochen brodelte es wieder im Pazifik.

„Während der jüngsten Aktivitätsperiode von Dezember 2024 bis Januar 2025 wuchs die Insel um weitere 3,7 Hektar“, heißt es in einer offiziellen Mitteilung des NASA Earth Observatory vor wenigen Tagen. Die Forscher*innen entdeckten den Wachstumsschub der Insel dabei auf Satellitenaufnahmen.

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Wasser um den Vulkan verfärbt sich grün

Der Ausbruch färbte dabei auch das Wasser um die Insel ein, wie die Satellitenbilder zeigen. Das ist ein Zeichen dafür, dass Gase und magmatische Flüssigkeiten aus dem Vulkan austreten. „Höchstwahrscheinlich sehen wir eine große Menge gelben Schwefels, der sich mit dem blauen Ozean vermischt und den Fontänen einen grünlichen Farbton verleiht“, erklärt der Geologe Cornel de Ronde.

Da stellt sich die Frage, was dies für das Leben im Meer bedeutet. Tatsächlich können Ausbrüche von Unterwasservulkanen erhebliche Auswirkungen auf marine Ökosysteme haben. Einige davon sind durchaus positiv. So können die in den Unterwasserfontänen gefundenen Stoffe, insbesondere Eisen, das Wachstum von Phytoplankton fördern, berichtet Ozeanografin Sharon Walker.

Zudem bietet das neue Land, das durch die Ausbrüche entsteht, Lebensraum für allerlei Arten wie Bakterien, Algen, Flechten, Insekten und Seevögel. Allerdings sind die heißen, sauren Fontänen auch dafür bekannt, Fischen und anderen Meereslebewesen Schaden hinzuzufügen.

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Insel könnte mehrere Jahre existieren

Ganz neu ist das Phänomen für den Home Reef dabei nicht. 2006 entstand bei einer Eruption des Vulkans auch schon eine Insel. Diese besaß über 70 Meter hohe Klippen. Doch überdauerte sie nur etwa neun Monate. Die jetzige Landmasse soll dagegen nicht so schnell wieder im Meer verschwinden.

„Einige der früheren Ausbrüche hatten einen explosiveren Charakter, der zu Land aus stärker fragmentiertem, leicht erodierbarem Material führte“, so Simon Plank, Forscher am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt gegenüber der NASA. „Dieser Ausbruch ist durch effusive Ströme gekennzeichnet, die ein hartes Material bilden, das der Insel eine hohe Überlebenschance für mehrere Jahre gibt.“

Quellen: NASA Earth Observatory, Smithsonian Institution

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