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Sommerreifen: Dieser Fehler kann dich bis zu 75 Euro kosten

Der Wechsel von Winter- auf Sommerreifen rückt immer näher. Einen Fehler solltest du dabei dringend vermeiden. Das schont nicht nur deinen Geldbeutel, sondern kann auch ernsthafte Schäden für dich und dein Auto verhindern.

Eine Person hebt einen Autoreifen aus einem Kofferraum.
© Edler von Rabenstein - stock.adobe.com

Zeit für Sommerreifen: Das sollten Sie zum Reifenwechsel wissen // IMTEST

Der große Autoreifen-Ratgeber für Sommer, Winter- und Allwetterreifen mit Tipps zum Kauf, zur Pflege, Lagerung und Wartung.

Die gestiegenen Temperaturen und die Sonnenstunden verraten es bereits: Der Frühling hat in Deutschland Einzug gehalten. Für Autofahrer*innen bedeutet das vor allem, dass der nächste Reifenwechsel ansteht. Doch auch, wenn du diesen in der Werkstatt von einem Profi vornehmen lässt, musst du dabei einen wichtigen Punkt beachten. Sonst kann es nicht nur teuer, sondern auch richtig gefährlich werden.

Reifenwechsel in der Werkstatt: Diesen Fehler vermeiden

Denn die Sommerreifen müssen von dir erst zur Werkstatt transportiert werden. Dafür klappen die meisten Fahrer*innen einfach die Rückbank ihres Autos herunter, legen sie in den Kofferraum und machen sich unbesorgt auf den Weg zum Reifenwechsel. Doch das kann schwere Konsequenzen nach sich ziehen.

Denn Ladung im Auto muss immer ordnungsgemäß gesichert werden. Wer das nicht tut, muss mit einem Verwarnungsgeld von 35 Euro rechnen, bei Gefährdung sind es 60 Euro Bußgeld und ein Punkt in Flensburg, bei einem Unfall sogar 75 Euro und ebenfalls ein Punkt, wie der ADAC erklärt.

Im Fall der Sommerreifen heißt das, dass du diese im Kofferraum mit Zurrgurten und Sicherungsnetz befestigen solltest. Passen nicht alle Reifen in den Kofferraum, ist es am besten, die übrigen Exemplare hinter den Vordersitzen einzuklemmen. Auch hier solltest du dann geeignete Spann- oder Zurrgurte oder ein Sicherungsnetz nutzen. Die umgeklappten Rücksitzlehnen kannst du durch diagonal geschlossene Fahrzeuggurte stützen.

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Ungesicherte Autoreifen können zu großer Gefahr werden

Doch neben dem Ärgernis über die Geldstrafe sind ungesicherte Autoreifen auch sehr gefährlich. Denn wenn diese nicht ordnungsgemäß im Fahrzeug transportiert werden, können sie zum wahren Geschoss werden und die Insassen schwer verletzen. Wie hoch dabei die Gefahr bei einem Unfall oder bei einer Vollbremsung ist, hat der ADAC in einem Crash-Test ermittelt.

Dafür wurden zwei identische Golf-Modelle unter anderem mit einer Geschwindigkeit von fünfzig Kilometer pro Stunde (km/h) frontal gegen eine starre Barriere gefahren – einmal mit ungesicherten und einmal mit gesicherten Rädern im Fahrzeug. „Ein Unfall mit Stadttempo, wie er sich auch im ganz normalen Straßenverkehr ereignen kann“, so der ADAC.

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„Fliegt wie ein Projektil nach vorn“

Das Ergebnis: „50 Millisekunden nach dem Aufprall kommen die Räder ins Rutschen. Nach 95 Millisekunden knallt ein unten liegender Reifen gegen den Fahrersitz und ein oben aufliegender fliegt wie ein Projektil nach vorn, hinterlässt eine Spur am Dachhimmel und knallt mit voller Wucht auf die Kopfstütze. Die drückt gegen den Kopf des Fahrers und wird aus der Verankerung gerissen.“

Die Konsequenz dieses Szenarios wären dabei schwere Körperverletzungen für die Insassen im Auto. Das liegt an enormen physikalischen Kräften. Denn bei einem solchen Unfall schießen im ungünstigsten Fall alle vier 15-Kilo-Reifen mit einer Wucht von insgesamt 700 Kilogramm durchs Auto, wie die Expert*innen berechnen. Auch wenn das Unglück noch rechtzeitig verhindert werden kann, kommt die Ladung bei einer Vollbremsung gefährlich ins Rutschen und prallt gegen die Vordersitze.

Zudem hat der ADAC auch Ausweichtests bei 90 km/h durchgeführt. Hier waren die Folgen zwar geringer, ganz auszuschließen ist aber auch hier nicht, dass die Reifen dabei seitlich verrutschen und gegen die Innenverkleidung des Autos schlagen. Das kann zu Schäden im Fahrzeug führen. Du solltest dir vor dem nächsten Reifenwechsel also genügend Zeit nehmen, die Ladung ordentlich zu sichern, um Geldstrafen oder Gefahren zu vermeiden.

Quelle: ADAC

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