Der Sommerurlaub in Italien könnte für viele mit einer bösen Überraschung enden. Wer glaubt, einfach weiterhin mit den Winterreifen durch Bella Italia fahren zu können, irrt – und riskiert dabei saftige Strafen und im schlimmsten Fall sogar Ärger mit der Versicherung. Denn in Italien gelten ab Mitte Mai strenge Vorgaben für Sommerreifen, die viele Urlauber*innen nicht kennen oder schlicht übersehen.
Mit Sommerreifen in Italien auf der sicheren Seite
In Italien ist die Verwendung von Winterreifen mit niedrigem Geschwindigkeitsindex zwischen dem 16. Mai und dem 15. Oktober verboten. Diese Regelung gilt auch für ausländische Fahrzeuge – also auch für deutsche Urlauber*innen. Entscheidend ist dabei der sogenannte Speedindex, der sowohl auf dem Reifen als auch im Fahrzeugschein zu finden ist. Ist der auf dem Reifen niedriger als der im Fahrzeugschein, kann es teuer werden, wie der ADAC erklärt.
Dabei sind die Strafen in Italien nicht zu unterschätzen. Wer sich nicht an die Vorgaben hält, zahlt mindestens 431 Euro – nach oben sind laut italienischem Verkehrsrecht sogar bis zu 1.734 Euro möglich. In besonders strengen Regionen droht sogar die vorübergehende Beschlagnahmung des Fahrzeugs. Laut altarimini.it gibt es zwar bis Mitte Mai eine Art Schonfrist, danach wird es aber ernst: Dann müssen Fahrer*innen entweder auf Sommerreifen umgerüstet haben oder mit Winterreifen fahren, die den nötigen Speedindex aufweisen.
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Richtige Reifen sparen im Zweifel viel Geld
Ein Blick auf die Reifen lohnt sich also. Der Speedindex ist als Buchstabe auf dem Reifen angegeben – zum Beispiel „H“ für eine zugelassene Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h. Wer hingegen etwa Reifen mit dem Index „T“ nutzt, obwohl „H“ vorgeschrieben ist, fährt im Sommer in Italien illegal. Auch Ganzjahresreifen mit M+S-Kennzeichnung sind nur erlaubt, wenn sie technisch in Ordnung sind und der Geschwindigkeitsindex stimmt, wie Auto Motor Sport berichtet.
Wer denkt, mit abgefahrenen Sommerreifen könne man bei dieser Regel tricksen, irrt ebenfalls: Bei Kontrollen können auch dabei weitere Bußgelder zwischen 87 und 344 Euro fällig werden. Und: Im Fall eines Unfalls kann die Versicherung sogar die Leistung verweigern, wenn die falsche Bereifung festgestellt wird.
Der ADAC rät deshalb dringend, rechtzeitig auf Sommerreifen zu wechseln – nicht nur wegen der Gesetze. Denn Winterreifen verlieren bei Hitze stark an Haftung, bremsen schlechter und nutzen sich schneller ab, erklärt der Automobil-Club. Wer also auf Nummer sicher gehen will, sollte spätestens vor einer Italien-Reise prüfen, ob die Sommerreifen auf dem Wagen den richtigen Speedindex haben – oder vor dem Urlaub noch einen Werkstatttermin einplanen. Das spart im Zweifel mehrere hundert Euro und eine Menge Stress.
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Quellen: ADAC, altarimini.it, Auto Motor Sport
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