Bei einem archäologischen Fund konnten Forscher*innen eine seltene Entdeckung machen. Das Artefakt befand sich offenbar in den Fundamenten eines Gebäudes. Und es handelt sich anscheinend um ein Gesicht.
Archäologischer Fund: Ein Gesicht im Boden
Ein archäologischer Fund ist in Italien bei weitem keine Seltenheit. Es kommt allerdings nicht oft vor, dass in einer archäologischen Entdeckung eine weitere verborgen ist. So führten Forscher*innen an einer alten Kirche in der süditalienischen Stadt Matera Ausgrabungen durch. Dabei stießen sie im Fundament der „Basilika“, wie die Kirche auch bezeichnet wird, auf einen steinernen Kopf.
Nach einigen Untersuchungen steht nun laut dem archäologischen Park von Matera fest, dass es sich um das Abbild einer römischen Götterstatue handelt. Die Kirche, San Stefano, stammt selbst aus der Spätantike, also etwa dem dritten bis fünften Jahrhundert nach Christus. Der Zeitraum gibt bereits einige Hinweise darauf, wie der archäologische Fund für die Forschung zu interpretieren ist.
Auch interessant: Archäologischer Fund zeigt verbranntes Dorf
Das hat der Fund zu bedeuten
In der Spätantike begann das Christentum, immer mehr Fuß zu fassen. Die letzte große Christenverfolgung fand gegen Ende des dritten Jahrhunderts nach Christus statt, danach befand sich die Religion sukzessive auf dem Siegeszug. Der archäologische Fund vermag zu zeigen, wie damals mit den Symbolen der alten römischen Religion umgegangen wurde. In vielen Fällen verwendeten die frisch konvertierten Römer*innen alte Statuen oder Gebäude, um daraus Kirchen zu errichten.
Es ist durchaus möglich, dass dies auch in diesem Fall zutrifft, auch wenn es sich natürlich im Nachhinein nicht mehr beweisen lässt. Möglich ist auch, dass der Götterkopf zufällig in den Mörtel fiel und dort einfach blieb. Welche Gottheit hier dargestellt werden sollte, konnten die Forscher*innen allerdings nicht feststellen. Der archäologische Fund ist durch den Mörtel der Kirche nahezu unkenntlich gemacht.
Quellen: Parco Archeologico dell’Appia Anticas/Facebook
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.