Laut einem Urteil des Münchner Landesgerichts hätte es in Deutschland zu einem WhatsApp-Aus kommen können. Aber nicht nur der Messenger, sondern auch Apps wie Instagram, die Facebook-App und der Facebook Messenger wären betroffen, wenn die Entscheidung und das damit verbundene WhatsApp-Verbot durchgesetzt worden wären. Beschlossen wurde das Ende von WhatsApp und Co. weil vereinzelte Funktionen der Anwendungen gegen bestehende Patente verstoßen.
Vorerst kein WhatsApp-Aus: Facebook umgeht WhatsApp-Verbot
Facebook hat in Deutschland inzwischen eine aktualisierte Version des Messengers herausgebracht, um das WhatsApp-Verbot zu umgehen und ein WhatsApp-Aus zu verhindern. Dazu wird ab sofort auf die rechtswidrigen Funktionen der Facebook-eigenen Anwendung verzichtet. Vor allem der Export von WhatsApp-Chats mit bis zu 40.000 WhatsApp-Nachrichten ist davon betroffen. Wie der WDR berichtet siehst du in einem solchen Fall nur noch die Fehlermeldung „Bitte beachte, dass diese Funktion in Deutschland nicht unterstützt wird“.
Mögliches WhatsApp-Aus: Darum war der Messenger bedroht
International geklagt hatte das Unternehmen Blackberry wegen diversen angeblichen Patentverstößen, die mit dem jüngsten Urteil vom Landesgericht in München bestätigt wurden. Die Entscheidung zum WhatsApp-Verbot bezog sich im Detail darauf, dass vereinzelte Funktionen von WhatsApp, der Facebook-App, Instagram und dem Facebook Messenger in ihrer jetzigen Form rechtswidrig sind, weil Blackberry darauf bereits Patente angemeldet hatte. So beispielsweise auch auf die Export-Funktion für Chats. Der Hersteller hatte die Möglichkeit, die gerichtliche Entscheidung und damit ein WhatsApp-Aus in Deutschland durchzusetzen.
Facebook hatte dagegen bereits Berufung angekündigt und lässt zudem von anderer Seite die Blackberry-Patente prüfen. Zudem versicherte man bereits, kein WhatsApp-Aus zuzulassen, sondern die Anwendungen eher neu zu konzipieren, als den Messenger und die anderen zu Facebook gehörigen Apps einzustellen. Mit der jüngsten Aktualisierung wurde dem WhatsApp-Verbot wie angekündigt entgegengewirkt.
Blackberry wegen WhatsApp-Verbot in der Kritik
Wäre dies nicht geschehen, besagt das Gerichtsurteil, dass Facebook weder WhatsApp, noch Instagram oder die Facebook-Apps in ihrer gegenwärtigen Form deutschen Nutzern zur Verfügung stellen dürfe: „Durch die Urteile ist faktisch das Anbieten und Liefern der vorgenannten Anwendungen in der BRD zur Benutzung in der BRD verboten, soweit sie die klagegegenständlichen Patente nutzen“, wie eine Sprecherin des Gerichts gegenüber der Süddeutschen Zeitung erklärte.
Im Rahmen des WhatsApp-Verbots wurde Blackberry dagegen vorgeworfen, die internationale Klagewelle aus rein finanzieller Motivation losgetreten zu haben.
Auch wenn es nicht dazu gekommen ist, was ein WhatsApp-Aus für dich bedeuten würde, erklären wir dir hier. Willst du in der Zwichenzeit immer auf dem neuesten Stand bleiben, finde heraus, ob ein WhatsApp-Update nötig ist. Sollte irgendwann trotzdem das WhatsApp-Verbot drohen, kannst du aber immer noch auf diverse WhatsApp-Alternativen zurückgreifen.