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Handynutzung vor dem Fernseher: Diese Folgen drohen

Die Nutzung von Mobilgeräten ist heutzutage praktisch überall verbreitet, sogar vor dem Fernseher. Dennoch empfehlen Studien, dies zu vermeiden.

Mann sitzt mit Handy vor dem Fernseher
© Getty Images/Maskot

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Es ist nicht ungewöhnlich, viele Dinge gleichzeitig zu tun. Vor allem das Smartphone ist oft genug involviert, wenn wir eigentlich ganz andere Dinge tun. Dazu zählt auch die Handynutzung, wenn der Fernseher läuft, das Radio an ist oder beim Treffen mit Freunden. Aber: Genau dieser Umgang mit dem Gerät soll im Anschluss für Schwierigkeiten sorgen.

Handynutzung, Fernseher und Co.: Das kann passieren

Dass zu viel Zeit am Smartphone zu verbringen, nicht immer gut ist, wissen wir. Es ist uns aber eigentlich egal, denn das kleine Gerät bietet im Alltag zahlreiche Vorteile. Es kann uns überall hin begleiten und macht damit alle für uns wichtigsten Informationen genial portabel. Warum also auf den Luxus der permanenten Handynutzung verzichten?

Forschende der Universität Standford haben ein überzeugendes Argument dafür gefunden. Zumindest die Handynutzung beim gleichzeitigen Konsum anderer Medien wie vor dem Fernseher, Radio et cetera sollte demnach noch einmal überdacht werden. In ihrer Studie, die bereits im Oktober 2020 im Fachblatt Nature veröffentlicht wurde, beschreiben die Wissenschaftler*innen zumindest einen nicht unerheblichen Zusammenhang:

Wer zu viele Medien zur gleichen Zeit verwendet, schadet womöglich seinem Gedächtnis und seiner Konzentrationsfähigkeit.

Das zeigt die Studie zu Handynutzung und Co.

Untersucht haben die US-amerikanischen Psycholog*innen und Neuropsycholog*innen insgesamt 80 Testpersonen zwischen 18 und 26 Jahren, denen verschiedene Gedächtnisübungen vorgesetzt wurden. Dabei maßen die Forschenden Pupillenbewegungen und Hirnströme der Proband*innen per EEG.

Verengte Pupillendurchmesser vor dem Ausführen einer Aufgabe sollen beispielsweise mit langsameren Reaktionszeiten und abschweifenden Gedanken in Verbindung stehen, erklärt der Hauptautor der Studie, der Psychologe Kevin Madore.

Die Teilnehmenden mussten zunächst auf einem Bildschirm Fotos von Objekten anschauen, und dies nach einer zehnminütigen Pause wiederholen. Nun war gefragt, ob sich etwas daran verändert hatte beziehungsweise, ob sie die abgebildeten Objekte zuvor schon einmal gezeigt bekommen hätten.

Eine weitere Frage sollte klären, ob die Proband*innen regelmäßig dabei vor dem Fernseher saßen, gleichzeitig im Netz surften und Nachrichten schrieben.

Ergebnisse zeigen vorerst nur Korrelation

Das Resultat der Datenauswertung: Wer nach eigener Angabe Medien-Multitasking betrieben hatte, zeigte weniger Aufmerksamkeit und vergaß Bilder schneller als andere. Wichtig ist dabei, dass es sich bis dato nur um eine korrelative und keine kausale Beobachtung handelt.

Damit ist zwar belegbar, dass es einen Zusammenhang zwischen einem schlechteren Gedächtnis und Medien-Multitasking gibt, Letzteres muss aber nicht der Grund dafür sein. Andere Experten wie der Psychologe und Kognitionswissenschaftler Simon Hanslmayr von der Uni Glasgow, so welt.de, gehen dennoch davon aus, dass eine gleichzeitige Tablet-, Fernseher- und Handynutzung das Gedächtnis beeinflussen kann.

Wusstest du: Handynutzung kann auch in anderen Bereichen des Lebens interessante Probleme heraufbeschwören. Das Smartphone mit auf die Toilette zu nehmen, wird absolut nicht empfohlen. Andere weisen darauf hin, dass dich Handynutzung dumm machen soll. Und selbst am Arbeitsplatz soll dir dein Smartphone schaden können.

Quellen: Welt, Nature: „Memory failure predicted by attention lapsing and media multitasking“ (2020)

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