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Apple konkretisiert Überwachungspläne: WhatsApp-Chef stellt Konzern an Pranger

Will Cathcart, Chef von WhatsApp, greift Apple an. Der iPhone-Scanner schaffe ein Überwachungssystem. Autoritäre Staaten könnten das ausnutzen.

Edward Snowden bei einem Interview.
Schon 2019 veröffentlichte Edward Snowden das Buch "Permanent Record". © Getty Images/Barton Gellman

Apple hatte vor kurzem angekündigt, einen Kinderporno-Scanner einzuführen, der Nachrichten und Fotos durchsucht. Zunächst nur in den USA. Allerdings plane man, ihn in weiteren Staaten einzusetzen. Wegen dieser Ankündigung sind WhatsApp und Sicherheitsexperten in großer Sorge.

Edward Snowden bei einem Interview.

Apple konkretisiert Überwachungspläne: WhatsApp-Chef stellt Konzern an Pranger

Will Cathcart, Chef von WhatsApp, greift Apple an. Der iPhone-Scanner schaffe ein Überwachungssystem. Autoritäre Staaten könnten das ausnutzen.

Apple konkretisiert Vorgehen – WhatsApp übt Kritik

Mittlerweile hat Apple das Vorgehen präzisiert. Eine Datenbank solle die bereits bekannten Missbrauchsbilder abgleichen – die Inhalte stammen von mindestens zwei Kinderschutzorganisationen aus unterschiedlichen Ländern. Darüber hatten T3N und die dpa berichtet. Das System schlage allerdings erst bei rund 30 verdächtigen Bildern Alarm.

WhatsApp-Chef Will Cathcart hatte wegen des iPhone-Scanners deutliche Kritik an Apple geäußert. Cathcart fürchtet, dass die Updates die Privatsphäre der Nutzerinnen und Nutzer verletzen würden. Außerdem machte er deutlich, dass sein Unternehmen einen solchen Scanner niemals nutzen werde.

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Bei dem Messenger könne man bereits fragliche Inhalte melden. Ein Scanner sei nicht nötig. „WhatsApp hat vergangenes Jahr 400.000 Fälle an die NCMEC (National Center for Missing & Exploited Children) weitergeleitet“, schreibt Cathcart bei Twitter.

WhatsApp-Chef: „Hat mit Privatsphäre nichts zu tun“

„Apple sollte es den Menschen leichter machen, Content zu melden. Stattdessen haben sie eine Software entwickelt, die alle privaten Fotos auf unseren Handys scannt – selbst wenn diese mit niemandem geteilt wurden. Das hat mit Privatsphäre nichts zu tun“, kommentiert der WhatsApp-Chef.

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Bei Computern sei es undenkbar, dass Scanner installiert würden. „Apple hat das gebaut. Diese Technik kann von Regierungen genutzt werden, um Kontrolle auszuüben“, fürchtet Will Cathcart. Der WhatsApp-Chef stellt außerdem die Frage, ob „das System in China genutzt werden könnte“. „Welche Inhalte wären dann illegal? Können wir das jemals erfahren?“, fragt er.

Edward Snowden macht Apple Vorwürfe: „nationales Sicherheitsproblem“

Auch der US-amerikanische Whistleblower Edward Snowden macht Apple große Vorwürfe. „Apples neues iPhone-Scanning-System ist jetzt ein nationales Sicherheitsproblem“, kommentiert Snowden bei Twitter. Apple habe zugegeben, dass sie nicht wüssten, was geschehe, wenn China ihnen ein Angebot mache. „Tim Cook muss eingreifen“, fordert Snowden.

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Snowden schließt sich WhatsApp an: „Apple schafft Überwachungssystem“

„Es macht keinen Unterschied, ob gut gemeint oder nicht. Apple schafft ein Massenüberwachungssystem auf der ganzen Welt“, schreibt Snowden bei Twitter. Das System könne für jegliche Überwachung genutzt werden, kritisiert der Whistleblower.

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Matthew Green, Krypto-Lehrer an der John Hopkins, hat dennoch große Sorge davor, dass es zu falschen Treffern kommen könnte. „Stellt euch vor, jemand schickt euch ein harmloses Foto. Was, wenn das Foto den gleichen Hashwert trägt, wie eine Kinderporno Datei?“.

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Nach Vorwürfen von WhatsApp: Apple reagiert

Apple teilte mit, dass das System nur bei iCloud zur Anwendung käme. Es sei sehr genau. Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem falschen Treffer käme, liege bei 1:1.000.000.000.000.

Davon abgesehen gibt es aber noch gute Nachrichten. WhatsApp veröffentlicht neue Emojis. Und eine WhatsApp-Nachricht ist nicht so besorgniserregend, wie es im ersten Moment erscheint.

Quellen: Twitter, Apple, T3N, dpa, eigene Recherche

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