Um uns ein schönes Leben zu ermöglichen, arbeiten viele von uns ziemlich hart. Doch lohnt sich das ganze Ackern aus Leben gerechnet überhaupt? Und ab wann überwiegen die Vorteile eines Bachelor- oder Masterabschlusses im Vergleich zu einer nicht-akademischen Ausbildung? Eine neue Studie von Gehalt.de liefert dazu einige aufschlussreiche Fakten zum Lebenseinkommen. Ein Überblick.
Lebenseinkommen: Wie viel Geld verdienen wir im Laufe unseres Lebens?
Das Lebenseinkommen ist der Gesamtbetrag, den eine Person im Laufe ihrer gesamten Erwerbstätigkeit durch ihre Arbeit verdient, so Karrierebibel. Es wird berechnet, indem alle Monatsgehälter oder einfach die Jahresgehälter addiert werden. Ein einfaches Beispiel zur Berechnung des Lebenseinkommens könnte wie folgt aussehen:
Angenommen, ein*e Arbeitnehmer*in erhält über ihre gesamte Karriere hinweg ein konstantes monatliches Einkommen von 3.200 Euro brutto. Dies entspricht einem jährlichen Einkommen von 38.400 Euro brutto. Bei einer Erwerbstätigkeit von insgesamt 45 Jahren (beginnend im Alter von 20 Jahren und Eintritt in den Ruhestand mit 65 Jahren) ergibt sich ein Lebenseinkommen von (38.400 Euro/Jahr) x 45 Jahre = 1.728.000 Euro brutto ergeben.
Ein Studium zahlt sich schnell aus
Die Investition in ein Studium erweist sich rasch als lohnenswert. Das kumulierte Lebenseinkommen hängt jedoch stark vom Bildungsweg ab. Laut einer Untersuchung von Gehalt.de verdienen Personen mit einem Hochschulabschluss im Alter von 24 und 30 Jahren etwa 45.500 Euro brutto pro Jahr.
Im Gegensatz dazu verdienen Beschäftigte ohne akademischen Abschluss im Alter zwischen 20 und 25 Jahren zwar weniger (30.500 Euro brutto), erhalten jedoch auch früher ihr erstes Gehalt. Mit 35 Jahren haben Akademiker*innen bereits 593.000 Euro brutto verdient und überholen damit Beschäftigte ohne akademischen Abschluss, die bis dahin 574.000 Euro brutto verdient haben.
Masterabschluss rechnet sich ab 40. Lebensjahr
Grundsätzlich gilt: Je höher der Bildungsabschluss, desto höher das Gehalt, das Arbeitnehmende erwarten können. Laut der Auswertung von Gehalt.de verdienen Beschäftigte mit Bachelorabschluss zu Beginn ihrer Karriere rund 40.500 Euro brutto pro Jahr. Masterabsolvent*innen starten ihre Karriere zwar später, erhalten jedoch sofort ein deutlich höheres Gehalt von 48.400 Euro brutto. Im Laufe von 40 Jahren haben diese ein Lebenseinkommen von 910.100 Euro brutto erreicht und überholen damit die Bachelorabsolvent*innen (894.000 Euro brutto).
Am Ende ihrer Karriere haben Masterabsolvent*innen insgesamt etwa 300.000 Euro brutto mehr verdient als Bachelorabsolvent*innen. Der Grund dafür liegt darin, dass Stellen, die einen akademischen Abschluss erfordern, in der Regel höher vergütet werden, da sie komplexer sind und oft Personal- und Umsatzverantwortung beinhalten. Es lohnt sich also langfristig, in Bildung zu investieren.
Hohes Lebenseinkommen auch ohne Studium möglich
Führungsverantwortung kann für das Gehalt von Beschäftigten wichtiger sein als der Bildungsabschluss. Einige Beschäftigte, die einen Ausbildungsberuf absolviert haben und später Führungsverantwortung übernehmen, verdienen mehr als Akademiker*innen, die keine Personalverantwortung haben.
Zum Beispiel können leitende Angestellte in der Logistik, die frühzeitig Personalverantwortung übernehmen, insgesamt bis zu 3,9 Millionen Euro brutto verdienen. Auch Key-Account Manager haben mit 3,1 Millionen Euro brutto ein lukratives Lebenseinkommen. Im Gegensatz dazu verdienen Erzieher vergleichsweise wenig mit rund 1,6 Millionen Euro brutto.
Frauen verdienen fast 700.000 Euro weniger als Männer
Die Studie von Gehalt.de offenbart zudem: Es gibt erhebliche Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen über das gesamte Berufsleben hinweg. Männer verdienen im Durchschnitt rund 2,36 Millionen Euro brutto, während Frauen nur etwa 1,66 Millionen Euro brutto verdienen. Diese Unterschiede werden deutlicher ab dem 35. Lebensjahr, da die Gehaltsentwicklung bei Frauen stagniert, während Männer weiterhin steigende Einkommen haben.
Die Expert*innen von Gehalt.de führen dies auf den geringeren Anteil von Frauen in Führungspositionen zurück. Im fortgeschrittenen Alter spielt die Personalverantwortung eine entscheidende Rolle für das Gehaltswachstum, und da der Anteil weiblicher Führungskräfte immer noch gering ist, erreichen die Gehälter von Frauen mit Anfang 40 ein Plateau.
Quelle: Gehalt.de
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