Wer kennt das nicht: Man wacht morgens auf, die Nase läuft und der Kopf brummt. Doch anstatt einfach im Bett zu bleiben und sich auszukurieren, macht man sich auf den Weg zum Arzt. Gerade in den Erkältungsmonaten Januar und Februar sind die Wartezimmer jedoch extrem voll und die Wartezeiten sehr lang. Hilfe naht, denn ein neues Konzept erlaubt ab sofort, die Krankschreibung per WhatsApp einzuholen.
WhatsApp-Krankschreibung: So funktioniert die Ferndiagnose
Das Prinzip hinter dem Angebot ist simpel: Du schilderst via WhatsApp deine Symptome, gibst deine persönlichen Daten samt Informationen zur Krankenkasse an und zahlst. Der Service ist nämlich nicht kostenlos, sondern kostet dich neun Euro. Typische Fragen sind die Folgenden:
„Wann ist das erste Symptom aufgetreten?“
- heute
- gestern
- vor 2 bis 4 Tagen
- vor 5 bis 9 Tagen
- vor mehr als 9 Tagen
„Wählen Sie Ihre Erkältungs-Symptome“
- Nase verstopft
- Nase läuft
- Erbrechen
- Rachenschmerzen
- Husten ohne Schleim
- HUsten mit Schleim
- Schüttelfrost
- Augen tränen
- …
Anschließend unterschreibt ein Arzt dein Attest und sendet dir die Krankschreibung per WhatsApp. Zusätzlich kommt der Schein auch noch per Post.
Diese Bedingungen musst du erfüllen
Aktuell ist der Service nur für Patienten mit einer Erkältung möglich, weil diese durch einfache Fragen festgestellt werden kann. Das Angebot soll aber noch ausgebaut werden, in Zukunft zum Beispiel auch auf Patienten mit Magen-Darm-Infektionen.
Wenn du nun allerdings hoffst, dir mit dem Service einen längeren Urlaub genehmigen zu können, sei gewarnt: Patienten können den Dienst maximal zweimal pro Jahr in Anspruch nehmen und dann auch nur für höchstens drei Tage.
Das sind die Macher
Hinter der Krankschreibung per WhatsApp steht ein Hamburger Start-up rund um Dr. Can Ansay. Der ist zwar kein Arzt, sondern Jurist, arbeitet aber mit drei Medizinern zusammen, die die Krankschreibungen für ihn unterzeichnen.
Ist die Krankschreibung per WhatsApp legal?
Möglich ist die WhatsApp-Krankschreibung nur durch eine kürzlich erfolgte Lockerung im Fernbehandlungsverbot. So ist es nun zumindest in einigen Bundesländern erlaubt, Ferndiagnosen auch bei Patienten zu stellen, die der behandelnde Arzt niemals persönlich getroffen hat. Ärzteverbände und auch Arbeitsrechtler sehen das Angebot dennoch skeptisch und weisen unter anderem darauf hin, dass Arbeitgeber derartige Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen nicht akzeptieren müssten.
Neben Krankschreibungen, ist mit WhatsApp noch viel mehr möglich. Ein Update des Messengers könnte beispielsweise den Gruppenchat revolutionieren. Hier verraten wir dir, wie du als iPhone-User Whatsapp auch biometrisch entsperren kannst.