Dass es glücklicher machen kann, Sterben und Tod vor Augen zu haben, ist eine weit verbreitete Weisheit. Viele Menschen gehen davon aus, dass sich der Moment besser wertschätzen lässt, wenn man sich der Endlichkeit des Lebens bewusst ist. Es kann jedoch auch noch andere Gründe haben, warum es sinnvoll ist, sich schon zu Lebzeiten mit dem Tod zu befassen: Diese Apps und Seiten helfen dir dabei. Und sie sind gar nicht so morbide, wie man meinen könnte.
Apps für Sterben und Tod: Kein trauriges Unterfangen
Ganz egal, ob es um die Planung deiner eigenen Beerdigung, die Digitalisierung deines Testaments, oder deine Memoiren geht: Diese Apps und Seiten beweisen, wie sinnvoll es sein kann, sich schon früh mit dem Tod zu beschäftigen.
WeCroak: Düstere Nachrichten mit guter Botschaft
Zugegeben, der Name dieser App kann einschüchtern: WeCroak, zu deutsch „Wir kratzen ab“, ist allerdings gar nicht so düster, wie es klingt. WeCroak erinnert dich bis zu fünf mal am Tag per Push-Benachrichtigung durch Zitate daran, dass das Leben endlich ist. Triste Stimmung verbreiten wollen die Macher aber nicht. Es gehe darum, durch das Nachdenken über die eigene Sterblichkeit zum Glück zu finden, heißt es auf der Website. Die Idee gehe zurück auf eine Bauernregel aus Bhutan in Südasien, nach der „ein glücklicher Mensch fünfmal täglich über den Tod nachdenken muss“. Die Benachrichtigungen kommen „zufällig und zu jeder möglichen Zeit wie der Tod“. Die Zitate stammen von Dichtern, Philosophen oder namhaften Denkern.
WeCroak ist für iOS und Android erhältlich.
iWish: Für alles, was du noch erleben willst
iWish ist eine App, die sich weniger auf den Tod als vielmehr darauf konzentriert, das Beste aus dem Leben herauszuholen. Es handelt sich also im Grunde um eine digitale Bucket-List für alles, was du noch erleben willst. Du kannst dort zukünftige Erlebnisse planen, Aufgabenlisten erstellen, Erinnerungen festlegen und Fortschritte verfolgen. Darüber hinaus liefert die iWish-Datenbank über 1.200 Ideen für Aktivitäten in allen möglichen Kategorien: Wellness, Beziehungen, Reisen, Sport, Abenteuer, Karriere, Finanzen und Lifestyle.
Auch iWish ist für iOS und Android erhältlich.
Dead Man’s Switch: Digitaler Abschiedsbrief
Du hast Angst zu sterben, ohne vorher alles gesagt zu haben? Dann könnte die Seite „Dead Man’s Switch“ spannend für dich sein: Dort kannst du E-Mails an Freunde und Familie schreiben, die nach deinem Tod abgeschickt werden. So funktioniert’s: Deine E-Mails werden durch den Dienst gespeichert. Anschließend fragt dich die Website in regelmäßigen Intervallen, ob alles okay ist. Deine Lebendigkeit bestätigst du durch einen Link. Tust du dies nicht, versucht Dead Man’s Switch es außerdem 30, 45 und 52 Tage nach deinem letzten Lebenszeichen erneut. Wenn du auch dann nicht reagierst, werden deine E-Mails versendet. Nichts für Vergessliche!
My Wonderful Life: Damit alles nach Plan läuft
Üblicherweise planen diejenigen die Beerdigung, die dem Toten am nächsten stehen. Das garantiert jedoch noch lange nicht, dass alles nach den Wünschen des Verstorbenen abläuft. Damit du dich nicht im Grab umdrehen musst, weil die falschen Leute eingeladen oder geschmacklose Musik gespielt wurde, kannst du mit diesem kostenlosen Onlinedienst deine eigene Beerdigung planen. Darüber hinaus bietet „My Wonderful Life“ die Möglichkeit, einen Nachruf zu verfassen und den eigenen Grabstein zu entwerfen. Die perfekte Seite für Kontrollfreaks.
Fazit: Sterben und Tod muss nicht traurig sein
Sich früh mit seinem Tod zu befassen, ist gar nicht so morbide. Es könnte eventuell sogar dafür sorgen, dass du dein Leben in vollen Zügen genießen kannst. Wer gerne alles unter Kontrolle hat, kann sogar garantieren, dass auch ohne ihn alles nach Plan läuft.
Vielleicht ist das jedoch in ein paar Jahren gar nicht mehr nötig: Forscher halten es für möglich, dass das Bewusstsein auch nach dem Tod weiterleben könnte. Diese absurden Dinge könnten außerdem noch mit deinem Körper passieren, wenn du stirbst.