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WhatsApp: Experte warnt vor neuer Funktion – „versteckte Bedrohungen“

Wer sich darauf freut, über den Messenger künftig auch Nachrichten anderer Anbieter empfangen zu können, sollte sich hüten. Das zumindest sagt ein Fachmann.

Ein Finger berührt ein riesiges WhatsApp-Logo im Dunklen.
© Ascannio - stock.adobe.com

WhatsApp-Status blockieren: So funktioniert es

Viele Messenger-Dienste bieten mittlerweile eine Story- und Status-Funktion an. So auch WhatsApp seit einiger Zeit. Willst du aber deinen WhatsApp-Status blockieren beziehungsweise verbergen, dann ist das schnell gemacht.

Ab dem 7. März 2024 gilt in der EU der Digital Markets Act (DMA). Unter anderem WhatsApp soll sich deswegen für Signal, Telegram und Co. öffnen. Zumindest in der Theorie hieße das, dass Nutzende über den Messenger auf diese Apps zugreifen können sollen. Vorteile hat das aber angeblich nicht.

WhatsApp: Davor wird gewarnt

Hinter dem DMA verbergen sich neue gesetzliche Regelungen, die bereits im Juli 2023 vom EU-Parlament beschlossen wurden. Diese zielen darauf ab, faire und offene digitale Märkte zu gewährleisten. Eingeführt wurde der DMA, um die Macht von großen Online-Plattformen („Gatekeepern“) zu kontrollieren und zu regulieren. Darunter die WhatsApp-Mutter Meta, aber auch Apple, Amazon, Microsoft und die Google-Mutter Alphabet.

Derartige Gatekeeper-Plattformen haben eine entscheidende Rolle im digitalen Markt, da sie als zentrale Zugangspunkte für Verbraucherinnen, Verbraucher und Unternehmen zu digitalen Produkten und Dienstleistungen dienen. Aus ebendiesem Grund muss sich WhatsApp für die Konkurrenz öffnen.

An sich klingt das nach einer guten Nachricht für Nutzer*innen. Zak Doffmann, Tech-Experte bei Forbes, äußert sich dazu allerdings alarmierend: „Die Vorstellung, dass Signal, Telegram und iMessage plötzlich alle an einem Ort zu finden sind, ist reine Fantasie.“

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Kein Vorteil für Fremdanbieter

Wie Doffman erklärt, hat er zahlreiche Wettbewerber von WhatsApp dazu kontaktiert. Weder Signal, Apple, Telegram, noch Google bestätigten demnach ihr Interesse an einer Teilnahme. Natürlich könnten sich das nun ändern. Gleichzeitig gebe es wenig Anreiz für die Unternehmen, ihre Nutzerschaft zu Metas Messenger zu drängen: „Wie ich bereits gesagt habe, bedeutet der Netzwerkeffekt und die Größe, dass WhatsApp der wahrscheinliche Gewinner wäre, wenn sie das tun würden“, so Doffmann.

Zur Info: Der Netzwerkeffekt beschreibt das Phänomen, bei dem der Wert oder Nutzen eines Produkts oder einer Dienstleistung für eine*n Benutzer*in zunimmt, je mehr Menschen dasselbe Produkt oder dieselbe Dienstleistung verwenden. Dies bedeutet, dass der Wert des Netzwerks nicht nur durch die Anzahl seiner Nutzer*innen, sondern auch durch die Art und Weise, wie diese miteinander interagieren und sich verbinden, gesteigert wird.

Dieses Problem könnte anstehen

Abgesehen davon könnte aber noch ein ganz anderes Problem ins Haus stehen wie Doffmann erklärt: „Es gibt auch ernsthafte versteckte Bedrohungen für die 2 Milliarden Nutzer der Plattform, und sie müssen die Risiken verstehen.“ Bestätigt wird er darin unter anderem von Jake Moore, Global Cybersecurity Ambassador bei ESET.

Er warnt: „Wie bei jeder technologischen Veränderung werden Betrüger schnell zur Stelle sein und diejenigen ins Visier nehmen, die sich mit den neuen Funktionen nicht auskennen. Die Möglichkeit, mit WhatsApp über Apps von Drittanbietern wie iMessage und Signal zu chatten, wird unweigerlich dazu führen, dass einige Nutzer nicht mehr wissen, was authentisch ist und was ein Betrug… Es gilt wie immer: Im Zweifelsfall mehr recherchieren und nie zu schnell auf Links klicken.“

Quellen: Forbes

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