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Sofort löschen: 2 Blitzer-Apps verfolgen jeden deiner Schritte

Es gibt immer wieder Anwendungen, die man entfernen sollte, weil sie durch viele Tracker und Zugriffe negativ auffallen. So wie die Folgenden.

Mann hält ein Handy am Lenkrad in der Hand
© Anselm - stock.adobe.com

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Blitzer-Apps sind beliebt, auch wenn ihre Nutzung während der Fahrt oder durch Beifahrer*innen eigentlich gar nicht erlaubt ist. Und obwohl offizielle Regel dazu viele wenig stören, könnten zumindest im Fall des Radarbot einige Dinge dafür sprechen, die App zu löschen.

Blitzer-App löschen? Darum ist hier Achtung geboten

Das Portal Mobilsicher, das durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert wird, hat im Rahmen seines AppChecks verschiedene Blitzer-Apps untersucht. Dabei fiel vor allem mit Radarbot: Blitzer Radarwarner ein Exemplar negativ auf. Aber auch die Anwendung Ray.Blitzerwarner Smart Driver überzeugt nicht. Beide Apps wieder zu löschen, ist demnach eine Überlegung wert.

Anders als die restlichen in dem Schnelltest analysierten Anwendungen beinhaltet Radarbot mindestens zehn Tracker, Ray.Blitzerwarner Smart Driver mindestens sieben. Wie die Fachleute in beiden Fällen dazu erklären: „In der Installations-Datei der App haben wir Hinweise auf eingebaute Software-Module von einem oder mehreren Drittanbietern gefunden. […] Apps nehmen im Betrieb meistens noch zu weiteren Anbietern Kontakt auf. […]“.

Unter den entdeckten Anbietern befinden sich Datenhändler, Tools zur Nutzungsanalyse, Standortbasierte Dienste und Identitätsprovider. Aber auch bekannte Datenkraken wie Amazon, Facebook und natürlich Google stehen dem Test zufolge potenziell mit der Blitzer-App in Verbindung.

Lesetipp: So kannst du Apps löschen (iOS & Android)

Diverse Zugriffe ohne Nutzerzustimmung

Dazu kommen je 21 beziehungsweise 23 Zugriffe, die die Blitzer-Apps verlangen. Der Großteil davon benötigt keine Einwilligung durch den oder die Nutzer*in und ist entsprechend „nicht zustimmungspflichtig“. Eine der gelisteten Berechtigungsanfragen wird von Mobilsicher sogar als „kritisch“ eingestuft.

Im Google Play Store finden sich „weitere Informationen des Entwicklers über die Arten von Daten, die diese App erhebt und weitergibt“. Auch hier ist die Liste lang und sehr umfangreich. Wer sich dadurch in der eigenen Privatsphäre gestört fühlt, sollte spätestens jetzt darüber nachdenken, die Apps zu löschen.

Daten, die Radarbot erfassen und mit Unternehmen teilen kann:

  • Personenbezogene Daten: Name, E-Mail-Adresse und Nutzer-IDs
  • Geräte- oder andere IDs
  • Nachrichten: E-Mails, SMS oder MMS und Andere In-App-Mitteilungen
  • App-Aktivitäten: App-Interaktionen
  • Finanzdaten: Bisherige Käufe
  • App-Informationen und -Leistung: Absturzprotokolle, Diagnosedaten und Andere App-Leistungsdaten
  • Standort: Ungefährer Standort und Genauer Standort

Aktuell wird die Blitzer-App Radarbot von über 540.000 Nutzer*innen mit 4,4 von fünf Sternen bewertet. Sie verzeichnet allein im Play Store mehr als 50 Millionen Downloads. Bei Ray.Blitzerwarner Smart Driver sieht es ähnlich aus. Die Anwendung erhält 4,0 von fünf Sternen (knapp 23.000 Bewertungen) und wurde mehr als eine Millionen Mal heruntergeladen.

Quellen: Mobilsicher, Google Play Store

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