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Sofort löschen: 2 Routenplaner-Apps verfolgen jeden deiner Schritte

Für die Navigation sind entsprechende Anwendungen im Auto längst unerlässlich. Doch nicht in jedem Fall sind sie auch empfehlenswert.

Person im Auto hält ein Handy mit Routenplaner in der Hand
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Google Maps Entfernung messen: So findest du die Luftlinie heraus

"Entfernung messen" ist ein nützliches Feature in der Google Maps App für Android und iOS sowie im Browser. Mit der Funktion lässt sich der Abstand zwischen zwei Punkten bestimmen (die Luftlinie).

Google Maps und Apple Maps sind die wahrscheinlich bekanntesten Vertreter unter den Routenplanern. Dazu gesellt sich eine Vielzahl an vergleichbaren oder zumindest ähnlichen Anwendungen, die bei der täglichen Navigation helfen sollen. Einige dieser Apps wieder zu löschen, ist allerdings keine schlechte Idee wie Expert*innen zeigen.

Routenplaner: Diese 2 Apps solltest du löschen

Das Portal Mobilsicher, das vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert wird, untersucht immer wieder in sogenannten Schnelltests, wie sich Anwendungen (wie zum Beispiel Routenplaner) im Hintergrund zusammensetzen. Dabei kennzeichnet man mit einem Ampelsystem unter anderem die Anzahl der verbauten Tracker. Eine rote Markierung bedeutet entsprechend nichts Gutes und zeigt, welche Apps man löschen sollte, um die Privatsphäre zu schützen.

In ebendiese Kategorie fallen dem AppChecker von Mobilsicher zufolge die folgenden beiden Exemplare: GPS Karten & Mein Standort (Navegante Maps) und MAPS.OSM – Offline Karten. Nav (we love maps). Beide wurden allein über den Google Play Store jeweils mehr als eine Million Mal heruntergeladen, sind also entsprechend weit verbreitet.

Was die Routenplaner so ungemütlich macht, sind die jeweils elf implementierten Tracker sowie zahlreiche Zugriffe auch ohne erforderliche Zustimmung.

Lesetipp: Diese Blitzer-Apps solltest du löschen

Das steckt in den Routenplanern

Zu beiden Anwendungen heißt es als Resultat des Schnelltests: „In der Installations-Datei der App haben wir Hinweise auf eingebaute Software-Module von einem oder mehreren Drittanbietern gefunden. Diese Analyse ermöglicht nur eine grobe Einschätzung der App. Apps nehmen im Betrieb meistens noch zu weiteren Anbietern Kontakt auf. Umgekehrt werden nicht alle gefundenen Anbieter in jedem Fall kontaktiert.“

Unter den insgesamt identifizierten Anbietern finden sich sogenannte Datenhändler, Identitätsprovider und Dienste zur Nutzungsanalyse, aber auch bekannte Datenkraken wie Google, Facebook und Amazon. Dazu kommen fünf beziehungsweise zehn erforderliche Zugriffe, von denen entweder alle oder die meisten als „nicht zustimmungspflichtig“ gelten.

Darunter:

  • Auf alle Netzwerke zugreifen
  • Auf zusätzliche Dienstanbieterbefehle für Standort zugreifen
  • Netzwerkverbindungen abrufen
  • Nur für System-Apps und vorinstallierte Apps
  • SD-Karteninhalte ändern oder löschen (ungültig ab Android 10.0)
  • SD-Karteninhalte lesen (ungültig ab Android 10.0)
  • Vibrationsalarm steuern
  • WLAN-Verbindungen abrufen

Interessant ist, dass sowohl die Entwickler*innen hinter GPS Karten & Mein Standort also auch hinter MAPS.OSM – Offline Karten laut dem Google Play Store angeben, „keine Daten werden mit Drittunternehmen oder -organisationen geteilt“. Die Apps zu löschen, könnte auch aus diesem widersprüchlichen Aspekt heraus eine gute Idee sein.

Quellen: Mobilsicher, Google Play Store

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