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Jetzt löschen: 2 Kamera-Apps spionieren heimlich mit

Es gibt nicht nur handyeigene Exemplare, sondern auch alternative Foto- und Video-Anwendungen. Diese zu entfernen, kann in manchen Fällen ratsam sein.

Frau bedient ihre Kamera-App am Handy.
© Angelov - stock.adobe.com

Ist dein Handy eine Wanze? So erkennst du Spionage-Apps

Dein Handy solltest du immer im Blick behalten. Denn heute ist es für wirklich jeden absolut einfach, dich ohne dein Wissen per Spionage-App auszuhorchen.

In der Regel greifen die meisten wahrscheinlich auf bereits vorinstallierte Anwendungen zurück. Kommt es aber doch dazu, dass Drittanbietertools den Weg auf dein Handy finden, schau lieber genau hin. Es gibt nämlich darunter Kamera-Apps, die du löschen solltest.

Fragwürdige Kamera-Apps: Diese 2 jetzt löschen

Die Expert*innen von Mobilsicher untersuchen im Rahmen ihres AppCheckers regelmäßig Applikationen unterschiedlichster Art. Welche Apps sich zum Löschen empfehlen, zeigen dabei rote Markierungen. Sie sind Teil eines Ampelsystems zur Bewertung integrierter und für Nutzer*innen unsichtbarer Tracker.

Im Bereich der Kamera-Apps stechen hier beispielsweise gleich zwei Exemplare negativ hervor: Kamera Skizze (Pixelab) und Cyborg-Kamera (Hairstyle Photo Apps). Beide stehen über zwölf beziehungsweise elf verschiedene Tools hintergründig in Verbindung mit Drittanbietern.

Testergebnisse des AppCheckers:

Lesetipp: So kannst du Apps löschen (Android & iOS)

Diverse Zugriffe ohne Zustimmung

Zu den verschiedenen Trackern heißt es von den Fachleuten: „In der Installations-Datei der App haben wir Hinweise auf eingebaute Software-Module von einem oder mehreren Drittanbietern gefunden. […] Apps nehmen im Betrieb meistens noch zu weiteren Anbietern Kontakt auf. Umgekehrt werden nicht alle gefundenen Anbieter in jedem Fall kontaktiert.“

Unter den gefundenen Modulen befinden sich unter anderem Tools zur Nutzungsanalyse, Identitätsprovider und Datenhändler. Interessant in diesem Zusammenhang: Zu beiden Anwendungen heißt es im Google Play Store offiziell: „Keine Daten werden mit Drittunternehmen oder -organisationen geteilt“. Die Kamera-Apps zu löschen, erscheint allein aus diesem Widerspruch empfehlenswert.

Dazu kommen diverse Berechtigungen, die beide Anwendungen einfordern – und das mehrheitlich oder ausschließlich ohne Zustimmungspflicht der Nutzerinnen und Nutzer. Das ist nicht ungewöhnlich, allerdings befinden sich darunter auch ein paar Beispiele, die auf den ersten Blick nichts mit der eigentlichen Funktionalität der Apps zu tun haben.

Berechtigungen:

  • Auf alle Netzwerke zugreifen
  • Beim Start ausführen
  • Google Play-Rechnungsdienst (In-App-Käufe)
  • Netzwerkverbindungen abrufen
  • Ruhezustand deaktivieren
  • SD-Karteninhalte ändern oder löschen (ungültig ab Android 10.0)
  • SD-Karteninhalte lesen (ungültig ab Android 10.0)
  • Vordergrunddienst ausführen
  • WLAN-Verbindungen abrufen
  • Zugriff auf Bilddateien der SD-Karte (ab Android 10)

Dazu gehören Anfragen wie der Zugriff auf WLAN oder Netzwerke in der Nähe, die etwas fragwürdig wirken. Wer also besonderen Wert auf Privatsphäre legt, sollte darüber nachdenken, die Kamera-Apps zu löschen.

Quellen: Mobilsicher (AppChecker), Google Play Store

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