Für WhatsApp-Nutzende steht eine der größten Anpassungen seit Jahren bevor. Grund dafür ist der Digital Markets Act (DMA) der Europäischen Union, der den Markt unter anderem auch für Messaging-Dienste revolutionieren soll. Das neue Gesetz zwingt große Technologieunternehmen wie Meta, die Plattform für andere Anbieter zu öffnen. So soll die Monopolstellung großer Konzerne aufgebrochen und für mehr Wettbewerb gesorgt werden. Nun gibt Meta einen Einblick darüber, wie sie dieses umsetzen wollen.
WhatsApp: EU-Verordnung öffnet Messenger-Dienst
Nutzer*innen in Europa sollen künftig plattformübergreifend kommunizieren können. Das bedeutet: Nachrichten können dann auch über andere Dienste empfangen und gesendet werden. Um diesen Vorgange benutzerfreundlich zu gestalten, hat Meta Benachrichtigungen eingeführt, die über verfügbare Drittanbieter-Dienste informieren, wie das Unternehmen in einer Mitteilung erklärt.
Ein einfacher Onboarding-Prozess soll es den Nutzer*innen ermöglichen, auszuwählen, von welchen Drittanbieter-Apps sie Nachrichten erhalten möchten, und wie diese verwaltet werden sollen. Dabei soll es etwa die Möglichkeit eines separaten oder eines kombinierten Posteingangs geben.
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Weiter Funktionen sollen folgen
Zusätzlich zu den grundsätzlichen Anforderungen des DMA wird Meta weitere Funktionen bereitstellen, darunter Reaktionen, Lesebestätigungen und direkte Antworten. Diese sollen schrittweise eingeführt werden und könnten sich noch einige Jahre hinziehen. Ab 2025 könnten sich so etwa Gruppen erstellen lassen, während ab 2027 auch plattformübergreifende Sprach- und Videoanrufe möglich sein sollen.
Trotz der technischen Herausforderungen möchte Meta die Sicherheit und den Datenschutz der Nutzer gewährleisten und arbeitet weiterhin mit Drittanbietern zusammen, um ein sicheres und positives Benutzererlebnis zu schaffen.
Technische Hürden müssen zunächst überwunden werden
WhatsApp ist für seine starke Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bekannt, die es Hacker*innen schwer macht, auf Nachrichten zuzugreifen. Es bleibt abzuwarten, ob und wie diese Verschlüsselung bei der Kommunikation zwischen verschiedenen Plattformen aufrechterhalten werden kann.
Neben den Sicherheitsfragen gibt es auch technische Hürden, die bewältigt werden müssen, wie Chip berichtet. Meta wird umfangreiche Anpassungen vornehmen müssen, um sicherzustellen, dass die plattformübergreifende Kommunikation problemlos funktioniert. Dies betrifft sowohl die Integration der verschiedenen Messenger-Dienste als auch die Handhabung unterschiedlicher Verschlüsselungstechnologien.
Die Einführung der Interoperabilität markiert eine bedeutende Wende in der Nutzung von Messenger-Diensten und wird die Art und Weise, wie wir digital kommunizieren, nachhaltig verändern. Die Umsetzung des Digital Markets Act könnte somit den Grundstein für eine offenere und vielfältigere digitale Zukunft legen.
Quelle: Meta, Chip
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