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Sofort löschen: Diese Wetter-App verfolgt jeden deiner Schritte

In einem ausführlichen Test haben Fachleute nachgewiesen, dass man selbst manch populäre Wetter-Anwendung besser entfernen sollte. Für die Privatsphäre kann sie nämlich gefährlich werden.

Wetter-App auf einem Handy
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Der Klimawandel hat Deutschland längst erreicht

Am 23. März steht das Wetter im Fokus und damit auch der Klimawandel. Auch wenn du es selbst noch nicht spüren magst – selbst im Norden des Landes steigen die Temperaturen stetig.

Ein praktischer Helfer findet sich auf dem Handy vieler: die Wetter-App. Diese zu löschen, kommt dabei wahrscheinlich selten in den Sinn – sofern sie macht, was sie soll. Tatsächlich können sich aber auch dort diverse Anbieter verbergen, die das Nutzerverhalten und andere Interaktionen damit auswerten.

Jetzt Wetter-App löschen: Fachleute zeigen, warum es sich lohnt

In einem sogenannten Volltest haben die Expertinnen und Experten von Mobilsicher die Wetter-Anwendung „Wetter: Weather Underground“ näher untersucht. Sie ist kostenlos im Google Play Store verfügbar und wurde bereits mehr als zehn Millionen Mal heruntergeladen. Bisherige Nutzer*innen bewerteten sie dabei mit 4,6 von fünf Sternen. Trotzdem kann es sich lohnen, die besagte App zu löschen.

Denn: Diese Merkmale täuschen schnell darüber hinweg, dass man der Anwendung insgesamt 26 Tracker nachweisen konnte. Wie man dabei vorging, erklären die Fachleute ausführlich: „Bei einem Volltest untersuchen wir eine App im tatsächlichen Betrieb, also während sie benutzt wird. Dazu installieren wir die App auf einem Gerät und starten sie. Die Nutzerinteraktionen werden von einem Programm erzeugt. […] Wir analysieren, welche Daten bei der Nutzung tatsächlich versendet werden und wer der Empfänger ist. Dazu durchsuchen wir den Datenfluss nach Kennnummern, Passwörtern und anderen Eingaben, die wir beim Test gemacht haben.“

Mobilsicher ist ein unabhängiges Informationsportal, das sich auf digitale Sicherheit und Datenschutz konzentriert. Das Team bietet Analysen und Leitfäden rund um mobile Sicherheit und Privatsphäre und unterstützt Nutzer*innen dabei, ihre Daten zu schützen. Mit dem Tool AppChecker prüft das Portal, welche Daten Apps sammeln und wie diese verwendet werden, wodurch Nutzer*innen Datenschutzrisiken besser einschätzen können.

Lesetipp: So kannst du Apps löschen (iOS & Android)

Das steckt alles in der Wetter-App

Durchgeführt wurde der Volltest mit der Version 6.17.0. Er zeigte, mit welchen Drittanbietern die Wetter-App in Kontakt steht und welche Funktionen diese umfassen. So dienen einige davon der Nutzungsanalyse oder treten als Identitätsprovider oder Datenhändler auf. Diese analysieren vor allem Nutzerinformationen für Werbezwecke. In Einzelfällen, wie bei Full Circle Studies, sind Anbieter laut Mobilsicher „schon mehrfach wegen aggressiven Anzeigen und unerwünschtem Tracking aufgefallen“.

Derartig versetzte Apps zu löschen, kann aber auch abseits der umfassenden Werbeanalysen sinnvoll sein. So verlangt „Wetter: Weather Underground“ darüber hinaus zehn Berechtigungen, wobei nur drei explizit bestätigt werden müssen; die übrigen sind als „nicht zustimmungspflichtig“ kategorisiert.

Dazu zählen:

  • Auf alle Netzwerke zugreifen
  • Beim Start ausführen
  • Google Play-Rechnungsdienst (In-App-Käufe)
  • Netzwerkverbindungen abrufen
  • Ruhezustand deaktivieren
  • Vordergrunddienst ausführen
  • WLAN-Verbindungen abrufen

Wer viel Wert auf die Geheimhaltung des eigenen Verhaltens und anderer sensibler Informationen legt, kann auf diverse andere Wetter-Apps zurückgreifen. Bei Mobilsicher finden sich viele, die gar keine oder nur einen bis drei Tracker verwenden.

Quellen: Mobilsicher (AppChecker)

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

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