Angesichts steigender Spannungen auf internationaler Ebene plant Deutschland einen neuen Weg, seine Bürger zu schützen. Ein Weg könnte dabei eine App sein, die im Krisenfall den schnellsten Zugang zu Bunkern und anderen Schutzräumen zeigen soll. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BBK) arbeitet an einem umfassenden Konzept, um Zivilschutz und Vorsorge zu stärken. Ziel ist es, bei Bedrohungen wie Naturkatastrophen oder Angriffen besser vorbereitet zu sein.
Bunker-App: Schutz auf Knopfdruck
Im Rahmen eines „Bunker-Plans“ untersucht das BBK derzeit, welche Gebäude als Schutzräume geeignet sind, wie die Zeit berichtete. Dazu zählen Behörden, U-Bahn-Stationen und andere öffentliche Bauwerke. Diese besitzen oft bereits bauliche Voraussetzungen, um Menschen Schutz zu bieten. Auch private Häuser könnten Teil des Plans werden: Bürger sollen motiviert werden, ihre Keller oder Garagen als Schutzräume herzurichten. Eine breit angelegte Informationskampagne dazu ist ebenfalls geplant.
Ein Punkt des Konzepts könnte eine Bunker-App sein. Diese mobile Anwendung soll im Ernstfall den nächstgelegenen Schutzraum anzeigen. Wie die Zeit erklärt, wird derzeit geprüft, ob die App als eigenständige Software entwickelt oder in bestehende Systeme wie die Warn-App NINA integriert wird. Letztere versorgt Nutzer*innen bereits mit standortabhängigen Notfallinformationen. Eine solche Erweiterung könnte sinnvoll sein, auch um Entwicklungszeit zu sparen.
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Rückkehr des Zivilschutzes
Neben öffentlichen Schutzräumen spielt die private Vorsorge eine zentrale Rolle. Das BBK plant, die Bevölkerung dafür zu sensibilisieren, Schutzräume in Eigenregie einzurichten. Diese dezentrale Struktur würde das öffentliche Netz ergänzen und im Ernstfall die Sicherheit erhöhen. Der Bunker-Plan markiert eine Rückkehr des Zivilschutzes in die Agenda der Behörden. Nach Jahren geringerer Priorisierung rücken Schutzmaßnahmen wieder in den Vordergrund. Der genaue Zeitplan für die App oder die Umsetzungsstrategie wurde jedoch noch nicht offiziell bestätigt.
Mit der geplanten App und dem Schutzraumkonzept will der Bund die Bevölkerung bestmöglich auf Krisensituationen vorbereiten. Ob eigenständige App oder NINA-Erweiterung – der digitale Zugang zu Schutzinformationen soll ein zentraler Bestandteil der Notfallstrategie werden. Dabei bleibt abzuwarten, wann die Pläne konkret umgesetzt werden und wie die Bevölkerung aufgerufen wird, selbst aktiv zu werden. Klar ist: Ob Krieg oder Naturkatastrophe, der Schutz der Menschen steht wieder im Fokus.
Quelle: Die Zeit
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