WhatsApp-Nutzer*innen weltweit sind ins Visier von Cyberkriminellen geraten. Eine perfide Spionagesoftware namens Graphite wurde entdeckt, die ohne Zutun der Opfer ihre Smartphones infiziert. Besonders brisant: Betroffen sind vor allem Journalist*innen, Aktivist*innen und wichtige Mitglieder der Zivilgesellschaft.
WhatsApp-Konzern führt Attacke auf Softwareunternehmen zurück
Die Attacke wurde mit einer sogenannten „Zero-Click“-Methode durchgeführt. Dabei reicht es bereits aus, eine Nachricht zu empfangen, um die Spyware zu aktivieren. Danach kann Graphite unbemerkt auf alle Daten des Handys zugreifen – selbst auf verschlüsselte Nachrichten in WhatsApp. Ist ein Telefon erstmal mit Graphite infiziert, haben die Angreifenden vollständigen Zugriff auf das Telefon, berichtet The Guardian.
Laut Meta, dem Mutterkonzern von WhatsApp, steckt das israelisch-amerikanische Unternehmen Paragon Solutions hinter dem Angriff. Die Firma verkauft Spionagesoftware offiziell an Regierungen zur Verbrechensbekämpfung. Allerdings gibt es Hinweise darauf, dass ihre Tools auch für gezielte Ausspähungen genutzt werden. Laut John Scott-Railton von der Watchdog-Gruppe Citizen Lab ist der Vorfall „eine Erinnerung daran, dass sich gewinnsüchtige Spyware weiterhin ausbreitet und wir daher weiterhin bekannte Muster problematischer Nutzung beobachten können“, wie er gegenüber Reuters erklärt.
Lesetipp: WhatsApp: Diese praktische neue Funktion kannst du ab sofort nutzen
Unternehmen reagiert bereits
Meta hat inzwischen reagiert und den betroffenen WhatsApp-Nutzer*innen Warnmeldungen geschickt. Der Konzern will künftig noch stärker gegen solche Angriffe vorgehen. Das Unternehmen wolle „weiterhin die Möglichkeit der privaten Kommunikation der Menschen schützen“, zitiert Reuters eine Pressemitteilung von WhatsApp.
Die Attacke zeigt erneut, wie wichtig es ist, sich gegen Cyberangriffe zu schützen. Expert*innen empfehlen, WhatsApp und das Betriebssystem regelmäßig zu aktualisieren. Zudem können Antivirenprogramme und VPN-Dienste helfen, Angriffe frühzeitig zu erkennen und abzuwehren.
Quellen: The Guardian, Reuters
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.