Hast du an der Supermarktkasse gesehen, wie jemand mit seinem Smartphone bezahlt hat? Das könnte die NFC-Funktion sein, die Near Field Communication. Was NFC ist, was sie kann und ob du sie vielleicht auf deinem Handy hast, erfährst du hier.
Was ist NFC?
Die Frage, was NFC ist, ist leicht geklärt: Die Near Field Communication – kurz NFC – beschreibt einen sehr nahen Datenaustausch zwischen zwei Smartphones. Die Anwendung funktioniert nur, wenn dein Smartphone und ein anderes NFC-fähiges Objekt nur wenige Zentimeter voneinander entfernt sind.
NFC verwendest du zum Beispiel beim Einkauf, etwa indem du dein Telefon ganz nah an das Kartenlesegerät der Kasse hältst. Dasselbe funktioniert auch mit Tablets. Die einzige Anforderung besteht darin, dass die zu verbindenden Geräte über einen jeweils vorprogrammierten NFC Tag verfügen. Dabei handelt es sich um einen speziellen Chip.
So erfährst du, ob dein Handy NFC kompatibel ist
Ob dein Smartphone eine solche Schnittstelle hat, hängt von dem jeweiligen Erscheinungsjahr ab. In der Regel hat jedes heute gebaute Handy diese Funktion automatisch verbaut.
Dein Android-Smartphone kannst du ganz einfach auf die Funktion hin überprüfen:
- Gehe dafür auf „Einstellungen“
- Tippe unter dem Lupensymbol oder „Einstellungen durchsuchen“ den Suchbegriff „NFC“ ein
Jetzt solltest du die Funktion „NFC und kontaktlose Zahlungen“ mit einem Schieberegler sehen. So sieht es etwa auch bei der Bluetooth-Funktion aus. Ist das nicht der Fall, unterstützt dein Handy die Option nicht.
Auf dem iPhone wird die Funktion nicht angezeigt. In folgenden Modellen ist NFC jedoch standardmäßig verbaut:
- iPhone 6, 6 Plus, 6S, 6S Plus
- iPhone 7
- iPhone SE (Modell 2016)
- iPhone 8, 8 Plus
- iPhone X
- iPhone XS, XS Max, XR
- iPhone 11, 11 Pro, 11 Pro Max
- iPhone SE (Modell 2020)
- iPhone 12, 12 mini, 12 Pro, 12 Pro Max
- iPhone 13, 13 mini, 13 Pro, 13 Pro Max
Passiver NFC Modus
Es wird zwischen aktiven und passiven NFC Modi unterschieden. Ein Smartphone zum Beispiel ist im aktiven Modus, wenn es als Sender eine Zahlung auf ein anderes Gerät übermittelt. Das EC-Kartenlesegerät ist in diesem Fall im passiven Modus und agiert als Empfänger. Der Chip des Kartenlesegeräts ist somit anders programmiert als der Chip des Smartphones.
Hierbei ist der aktive NFC-Transmitter in der Lage Daten zu senden, während der passive Transmitter sie lediglich empfangen kann. NFC-fähige Smartphones, Tablets und Smartwatches können über einen eigenen NFC Tag personalisiert werden.
Hat dein Smartphone einen aktiven NFC Tag, sendet es einen elektromagnetischen Impuls an den passiven NFC Tag des (zum Beispiel) Kartenlesegerätes an der Supermarktkasse. Dadurch kannst du deine Zahlungsinformationen mit deinem Smartphone übermitteln, die das Kartenlesegerät nun empfangen soll.
Aktiver NFC Modus
Aktive Near Field Communication zeichnet sich dadurch aus, dass beide Endgeräte nicht nur Daten empfangen, sondern auch senden können (Peer-To-Peer). In diesem Fall erzeugen beide Geräte elektromagnetische Felder, durch die eine gegenseitige Datenübertragung erst möglich wird. Damit die Daten zwischen den aktiven Transmittern geteilt werden, kommen Bluetooth und WLAN zum Einsatz.
So kannst du etwa dein NFC Modus darauf ausrichten, dass dieser nur mit anderen Transmittern funktioniert, etwa automatisch das WLAN oder Bluetooth einschaltet.
Praktische Verwendung im Alltag
Ob elektronische Fahrkarten, kontaktloses Bezahlen oder Informationsvermittlung über Smart Posters: Near Field Communication findest du jetzt an vielen Stellen in unserem Alltag:
- Bargeldloses Bezahlen: Immer weniger Menschen wollen mit Bargeld zahlen. Durch Apps wie Apple Pay oder Google Pay kann NFC dafür genutzt werden, mit dem Smartphone zu zahlen. Das Gerät muss dafür auf das Kartenlesegerät an der Kasse gelegt werden. Die meisten Supermärkte bieten diese Funktion bereits an.
- EC- und Kreditkarten: Lästige Pin-Eingabe fällt bereits durch die drahtlose Technik weg. Jede neue Kredit- und Bankkarte kann einfach an das Kartenlesegerät gehalten werden.
- Personalausweis: Die neusten Personalausweise in Deutschland haben durch die Online-Identifikation die Technik implementiert.
- Tickets: Die meisten Tickets werden heute bereits per E-Mail versandt und können per NFC eingelöst werden.
- Smart-Homes: Du kannst in modernen Häusern etwa Türen, Thermostat und Licht über die NFC-Funktion von dem Smartphone aus steuern.
- E-Bike, Car-Sharing und Co.: Immer mehr Privatfahrzeuge und auch die gängigen Sharing-Angebote vom Auto bis zum E-Scooter nutzen die NFC-Technologie zur Authentifizierung ihrer Kund:innen.
- Programmierung von Schnittstellen: Über NFC Tags auf deinem Smartphone kannst du kleine Befehle programmieren, etwa dass sich dein Smartphone beim Einsteigen ins Auto mit dem Bluetooth verbindet.
- Datenaustausch mit Tablet und Fernseher: Über NFC können Fotos, Kontaktdaten und Dokumente zwischen Smartphones, Tablets und anderen Geräten ausgetauscht werden. Smartphone-Bildschirme könne etwa auch via NFC-Implementierung in Fernsehern auf diesen geteilt werden.
Wie sicher ist es?
Wie der Mobilfunkanbieter Congstar berichtet, ist das Bezahlen via Near Field Communication in den USA und China eine Selbstverständlichkeit. Insgesamt übernimmt die Technik immer mehr Alltagsaufgaben, die sonst einen Zwischenschritt erforderlich machen (z.B. die Pin eingeben oder sich mit Bluetooth verbinden).
Sicher ist, dass die Datenübermittlung gesetzlich nicht zwingend verschlüsselt sein muss. Bei geringen Abstand könnten Dritte also die Daten mit abgreifen. Einen passiver NFC Chip können fremde Geräten nicht einsehen. Der geringe Abstand der Geräte während des Sendens soll jedoch Sicherheit gewährleisten.
Übermittelst du deine Personalien und Kreditkarten-Informationen digital, solltest du deine Daten nach Möglichkeit verschlüsseln. Überhaupt muss der Einsatz von NFC nicht unbedingt Sinn machen. Es ist zwar eine praktische Anwendung, aber nur wenn du einen Knopfdruck als Zeitaufwand verstehst.
Wenn du zum Beispiel wissen willst, wie du zwei Laptops zu einem Netzwerk verbinden kannst, wäre dieser Artikel was für dich. Außerdem gibt es noch weitere Zahlungsmethoden, die mit ihren Datenschutz und Sicherheitsstandards werben.
Quellen: congstar, eigene Recherche
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