Der Enkeltrick ist eine Betrugsmasche, bei der Kriminelle vermeintlich leichtgläubige Menschen anrufen, und vorgeben eine nahestehende Person zu sein, die dringend Geld benötigt. Häufig rufen Betrüger:innen ältere Menschen an und geben sich als ihre Enkel:in ab. Manchmal wird eine Notlage vorgetäuscht: ein Autounfall oder etwa der Kauf eines notwendigen Computers. Es ist wichtig, sich vor der perfiden Masche zu wappnen.
Enkeltrick durchschauen: 4 Tipps vom Profi
Der Spam-Schutz-Experte der Plattform Clever Dialer, Thomas Wrobel, gibt vier Tipps, wie ältere Menschen sich vor dem Enkeltrick wappnen können und wie sie dabei unterstützt werden können.
1. Telefonbuch-Eintrag
Häufig wissen Betrüger:innen aus dem Telefonbuch, hinter welchen Nummern ältere Menschen stecken. Sie orientieren sich etwa an älter klingenden Namen wie etwa Brunhilde. Möchten etwa Großeltern nicht auf den Eintrag im Telefonbuch verzichten, so ist es möglich den Vornamen mit dem Anfangsbuchstaben abkürzen zu lassen. Hierfür muss lediglich der Telefondienstleister kontaktiert werden.
2. Medienkompetenz
Datenquellen für kriminelle Anrufer:innen sind auch unseriöse Plattformen, auf denen sich Menschen anmelden, um etwa an Gewinnspielen teilzunehmen. Thomas Wrobel rät eine Registrierung mehrmals zu überdenken. Existiert eine Firma tatsächlich? Gibt es ein Impressum? Außerdem sollte vor der Registrierung recherchiert werden, ob andere Menschen bereits Erfahrung mit der Webseite gemacht haben.
3. Telefonnummer blockieren
Es ist sinnvoll, das Adressbuch von Menschen durchzugehen, die sich in Sachen Telefonspam nicht auskennen. Du kannst deine Großeltern beispielsweise schützen, indem du Kontakte von Familie und Freund:innen speicherst und von vorn herein Nummern blockieren lässt, die als Spam bekannt sind. Diese unbekannten Nummern gelten etwa als Spam-Anrufe.
Außerdem rät der Spam-Schutz-Experte: „Sollten dennoch unbekannte Rufnummern auf dem Telefonbildschirm erscheinen, sollte der Verwandtschaft geraten werden, diese zu ignorieren, damit diese erst gar keine Chance haben.“
4. Misstrauisch bleiben
Wird der Enkeltrick trotz aller Vorkehrungen angewandt, so ist es immer wichtig nachzufragen und misstrauisch zu sein.
„Angerufene sollten sich vergewissern, ob der Anrufer wirklich ein Verwandter ist. Über Nachfragen zu persönlichen Erlebnissen, vertraulichen Familien-Informationen oder einen Rückruf unter der tatsächlichen Rufnummer des Enkels kann hier Telefonbetrug ausgeschlossen werden. „
Thomas Wrobel, Clever Dialer
Bei Clever Dialer heißt es etwa, dass Sicherheit vor Höflichkeit kommt. Es ist in Ordnung einfach aufzulegen, wenn der Verdacht aufkommt, es handelt sich um Betrug.
Tipps der Polizei
Die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) rät außerdem etwa Folgendes gegen den Enkeltrick:
- Rate nicht, wer anruft, sondern fordere die Person am anderen Ende der Leitung grundsätzlich dazu auf, ihren Namen zu nennen.
- Erkennst du die Person nicht, obwohl sie sagt, sie ist eine nahestehende Verwandte? Dann sei grundsätzlich kritisch. Erfrage Dinge, die nur bestimmte Menschen wissen können.
- Gib niemals Details zu deinen familiären oder finanziellen Verhältnissen preis.
- Lass dich nicht unter Druck setzen. Nimm dir Zeit, um die Angeben des oder der Anrufer:in genau zu prüfen.
- Besprich mit Familienangehörigen oder dir nahe stehenden Personen, dass jemand Geld von dir fordert.
- Gib niemals Geld oder Wertsachen an Personen, die du nicht kennst.
Weitere Tipps
Abgesehen vom Enkeltrick gibt es auch weitere Betrugsmaschen am Telefon. Bei diesen sieben Sätzen solltest du misstrauisch werden, da es sich um Telefonbetrug handeln kann. Ruft dich eine unbekannte Nummer an und du denkst, es könnten kriminelle Anrufer:innen sein? Stelle diese drei Fragen, um Spam-Anrufe zu entlarven. Achte außerdem darauf, nicht „ja“ am Telefon zu sagen.
Quellen: Clever Dialer, ProPK