Dass Technik als essentieller Bestandteil des heutigen Alltags Einfluss auf alle Lebensbereiche hat, ist nicht neu. Ungünstig ist es allerdings, wenn dieser Einfluss negative Auswirkungen hat und zum Beispiel unseren Schlaf beeinträchtigt. Laut Robert-Koch-Institut leidet heute bereits jeder vierte Erwachsene unter Schlafproblemen, immerhin jeder Zehnte fühlt sich nach dem Schlafen häufig oder dauerhaft nicht erholt.
Smartphones schaden gesundem Schlaf
Smartphones stehen aufgrund ihrer Verbreitung und Anwendung im Alltag im Fokus verschiedener Untersuchungen zur Schlafproblematik. Dabei geht es meist um verschiedene Faktoren, die für das Schlafverhalten schädlich sein können, wie beispielsweise die Zeit, die jemand damit verbringt, auf den Bildschirm zu schauen, aber auch die Art des Lichtes, das Displays absondern.
Schlechterer und kürzerer Schlaf bei ausgiebiger Handy-Nutzung
Im Rahmen einer US-Studie wurde die Hypothese getestet, dass zunehmende „screen-time“, also die Zeit am Bildschirm, mit schlechterem Schlaf einhergeht. Dazu erfassten die Forscher über 30 Tage per App die durchschnittliche Zeit, wie oft und wie lange das jeweilige Handy-Display der 653 Probanden an war (im Durchschnitt 38,4 Stunden im gesamten Zeitraum beziehungsweise rund 90 Minuten pro Tag). Zusätzlich gesammelte Daten umfassten Alter und Geschlecht, Herkunft, Einkommen, Gesundheitszustand sowie Schlafgewohnheiten der Testpersonen.
Das Ergebnis der Studie: Personen, die kurz vor dem Schlafengehen oder währenddessen ihr Smartphone nutzen, schlafen kürzer und schlechter. Dennoch sei das Handy nicht zwingend die Ursache für gestörtes Schlafverhalten. Die intensive Nutzung des Smartphones könne durchaus auch nur ein Symptom für Schlafstörungen sein, weil Menschen, die schlecht schlafen möglicherweise zu Ablenkungszwecken verstärkt darauf zurückgreifen. Einige Experten halten diese Möglichkeit aber für weniger wahrscheinlich.
Display schadet durch Licht und hält Gehirn zu aktiv
Gründe dafür, warum die Technik den Menschen nicht schlafen lässt, gibt es verschiedene. So besagen Studien, dass das blaue Licht, das von Bildschirmen ausgeht, den Hormonspiegel negativ beeinflusst. Im Detail soll dadurch die Produktion von Melatonin gehemmt werden – ein Hormon, das für Müdigkeit bei Dunkelheit sorgt. Neben dem Licht hält Technologie das Gehirn außerdem beschäftigt und spielt ihm vor, es müsse noch wach bleiben. Dazu kommt die ständige Unterbrechung des Schlafes durch eintreffende Emails, Nachrichten und Terminerinnerungen.
Schlechter Schlaf steigert Krankheitsrisiko
Besonders bedenklich wird es allerdings, wenn man sich vor Augen führt, dass schlechter Schlaf auch die Risiken für bestimmte Krankheiten erhöhen kann. Dazu zählen Herzkrankheiten, hoher Blutdruck, Herzinfarkt und Diabetes. Auch die Gefahr, einen Autounfall zu verursachen, steigt.
Was kannst du tun?
Die einfache, technische Variante: Mittlerweile gibt es Software für fast jedes Betriebssystem, die zumindest die ungesunden Blautöne herausfiltern kann. Mit Hilfe solcher Apps wird das Licht beispielsweise zum Abend hin einfach immer orangefarbener.
Generell ist es bei auftretenden Schlafstörungen langfristig aber ratsam, direkt vor dem Schlafengehen auf Smartphone, Tablet und Co. zu verzichten, weil diese dein Gehirn aktiv halten. Gleiches gilt für Videospiele und Fernseher. Jenseits der Technik helfen dir außerdem regelmäßige Schlafenszeiten, tägliche Übungen und beruhigende Tätigkeiten vor dem ins Bett gehen.
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