Die Beschwerden über Telefonwerbung haben sich im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppelt. Aggressiver Umgang und Mißachtung der nötigen Zustimmung machen Verbrauchern besonders zu schaffen.
Wahlmaschinen und Telefonwerbung ohne Erlaubnis
Immer mehr Verbraucher fühlen sich durch Werbung am Telefon belästigt oder sogar abgezockt. Die Zahl der schriftlichen Beschwerden sei zu Jahresbeginn auf rund 4200 im Monat gestiegen und habe sich damit fast verdoppelt, teilte die Bundesnetzagentur am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur mit. Schon im Vorjahr hatte es einen Zuwachs gegeben. Beklagt werden der aggressive Ton mancher Anrufer sowie Wahlmaschinen, die immer wieder denselben Verbraucher anrufen und Telefonwerbung ohne die vorgeschriebene Zustimmung des Kunden.
Initiativen zur Verhinderung von Überrumpelung
Die Aufsichtsbehörde würde gerne eine Dokumentationspflicht für Call Center einführen, was der Branchenverband DDV aber ablehnt. Der Verband verweist auf einen freiwilligen Branchenkodex, der etwa die Zahl der Anrufe pro Kampagne und „Zielperson“ auf 15 pro Woche begrenzt. Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg haben Bundesratsinitiativen gestartet, um eine Überrumpelung von Verbrauchern am Telefon zu verhindern: Telefonisch geschlossene Kaufverträge sollen demnach nur gelten, wenn sie nach dem Gespräch schriftlich bestätigt werden.