Unter dem Motto „180 days of change“ will Uber schnell Maßnahmen setzen, um sein angekratztes Image aufzupolieren. Neue Zugeständnisse an die Fahrer sollen wohl die Einleitung des Aufarbeitungsprozesses nach den Skandalen rund um die oberste Führungsschicht des Unternehmens darstellen.
Bisher gab es keine Option in der Uber-App, um Fahrern Trinkgeld zu überweisen. Dies soll sich nun ändern. Uber will eine entsprechende Funktion einführen. Zunächst soll diese in drei US-Städten (Seattle, Minneapolis, Houston) getestet werden, berichtet TechCrunch. Bis Ende 2017 soll man überall in den USA Trinkgeld per Uber-App überweisen können. Ob die Funktion auch außerhalb der USA eingeführt wird, ist noch unklar.
Trinkgeld nur in wohlhabenden Gegenden?
Die Trinkgeld-Frage beschäftigt Uber schon länger. Wie in einem Blogeintrag klargestellt wird, hat sich das Unternehmen zunächst gegen die Integration einer Trinkgeld-Option entschieden, weil es Fahrer zu unerwünschten Verhaltensweisen – etwa den vermehrten Aufenthalt in wohlhabenderen Gegenden – animiere und die Gleichbehandlung von Fahrern störe. Nach Gerichtsprozessen in Kalifornien und Massachusetts wolle man die eigene Einstellung gegenüber Trinkgeldern überdenken. Uber-Fahrer sollen demnach gegenüber Fahrern anderer Fahrtendienste nicht schlechtergestellt sein.
Teenager-Fahrten gebührenpflichtig
Neben der neuen Trinkgeld-Option kommt Uber seinen Fahrern auch in weiteren Punkten entgegen. So werden die Zeiträume, in denen Gebühren für Fahrgäste fällig werden, verkürzt. Lässt man einen Fahrer etwa mehr als zwei Minuten nach Ankunft am Abholort warten, ist eine zusätzliche Gebühr fällig. Storniert man eine Fahrt nach mehr als zwei Minuten, zahlt man ebenfalls dafür. Bei den erst vor kurzem eingeführten Fahrten für Teenager – die von Eltern über ein Familien-Konto bezahlt werden – erhalten Fahrer nun zwei Dollar zusätzlich zum normalen Fahrtpreis. Auch die Versicherungsabdeckung für Fahrer wird verbessert.