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HMS Queen Elizabeth: Neuester britischer Flugzeugträger setzt auf veraltete Software

Das Schiff repräsentiert das Neueste und Größte, was die Royal Navy gerade vorzuweisen hat. Die Systeme des Flugzeugträgers laufen allerdings mit Windows XP.

Die HMS Queen Elizabeth im schottischen Rosyth (nahe Edinburgh). Foto: dpa

Der ganze Stolz der britischen Marine ist bereit für seine ersten Tests auf hoher See. Aus diesem Anlass veranstaltete die Royal Navy eine Tour durch das Schiff, bei der Beobachter das Microsoft-Betriebssystem Windows XP auf Bildschirmen erkennen konnten. Das wirft nun die Fragen auf, warum der Flugzeugträger HMS Queen Elizabeth veraltete Software verwendet und ob sich das Schiff dadurch nicht einer immensen Gefahr durch Cyberangriffe aussetzt.

Cybersecurity-Spezialisten mit an Bord

Die Royal Navy versichert, dass diverse Sicherheitsmaßnahmen gesetzt wurden, um Cyberangriffe auf das Schiff zu verhindern. Zu diesem Zweck befänden sich bei Einsätzen auch Cybersecurity-Spezialisten an Bord. Dass Windows XP auf dem Schiff verwendet wurde, erkläre sich aus der langen Konstruktionsphase. „Wenn du ein Schiff kaufst, kaufst du es nicht heute, sondern du hast es vor 20 Jahren gekauft. Damals waren die Spezifikationen wahrscheinlich gut“, erklärt Mark Deller, der Luftfahrt-Kommandant an Bord der HMS Queen Elizabeth. „Wir haben das Schiff mit Reservekapazitäten ausgestattet, wir werden also immer die Fähigkeit haben, Dinge zu modifizieren und zu aktualisieren.“

WannaCry und Co. als potenzielle Gefährder

Gerade in Großbritannien, dessen Gesundheitssystem NHS vor kurzem durch die Ransomware WannaCry lahmgelegt wurde, ist die Sorge groß, dass Windows XP erneut zum Einfallstor für Cyberangriffe werden könnte. „Wenn XP zur Steuerung des Schiffes verwendet wurde, ist das extrem riskant“, attestiert Informatik-Professor Alan Woodward von der University of Surrey. Innerhalb der nächsten zehn Jahre soll das Computernetz des Flugzeugträgers komplett überarbeitet werden, meint ein Informant aus dem Verteidigungsministerium gegenüber Telegraph.

Jungfernfahrt unter russischer Aufsicht

Die 65.000 Tonnen schwere und 3,5 Milliarden Pfund teure HMS Queen Elizabeth ist unterdessen aus ihrem Dock im schottischen Rosyth (nahe Edinburgh) ausgelaufen. Bei der ersten großen Ausfahrt werden Schiffe und Flugzeuge des russischen Militärs das Schiff wahrscheinlich in Augenschein nehmen, ist die Royal Navy überzeugt. WannaCry wurde eine Zeit lang auf russische Urheber zurückgeführt. NSA und die britische Cyberabwehr sind aber mittlerweile zur Überzeugung gelangt, Nordkorea stünde hinter dem Cyberangriff im Mai.

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf futurezone.at.

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