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Warum das Silicon Valley Frauen verachtet

Sexismus hat Hochkonjunktur in der kalifornischen IT-Hochburg. Für Betroffene gehört er zum Alltag, sie haben aber auch Vermutungen, welche Gründe dahinter stecken.

Frauen sind im Silicon Vally stark unterrepräsentiert. Das sehen manche Männer als Berechtigung für Anfeindungen. Foto: AP

Was Unternehmen im Silicon Valley ausmacht, ist eine wirtschaftlich erfolgreiche Start-Up-Kultur, Mut zur Innovation – und ein Problem mit Sexismus, wie zahlreiche Fälle belegen. So war etwa der Fahrdienstvermittler Uber in der Vergangenheit mehrfach mit derartigen Vorwürfen konfrontiert. Zuletzt wurden 20 Mitarbeiter wegen systematischer Diskriminierung gekündigt.

Beim Elektroautopionier Tesla beschwerten sich weibliche Mitarbeiter über sexistische Aussagen des Managements und unangebrachte Sprüche der männlichen Kollegen. Eine Technikerin, die sich ebenfalls beschwert hatte, wurde gekündigt, Tesla dementierte ihre Aussagen.

Selbst Risikokapitalgeber geben eher männlichen Start-up-Gründern Geld und behandeln weibliche Unternehmer anders, wie eine Analyse des renommierten Magazins Harvard Business Review zeigt.

Frauen sind zahlenmäßig weit unterlegen

Ein Grund für diese Ungleichbehandlung liegt unter anderem am niedrigen Frauenanteil in Silicon-Valley-Unternehmen. Beispielsweise werden bei Apple nur 23 Prozent der technischen Stellen von Frauen ausgeübt.

Sexistische Herabwürdigungen von Frauen seien auch darauf zurückzuführen, dass weibliche Mitarbeiter von ihren männlichen Kollegen oft als weniger qualifiziert angesehen werden, obwohl dies objektiv nicht stimmt, mutmaßt Programmiererin Tracy Chou im US-Magazin The Atlantic.

Telle Whitney, eine andere Betroffene, vergleicht das Verhalten mit dem sexistischem Gehabe männlicher Studentenverbindungen an US-Universitäten. Viele der Start-up-Gründer gehörten solchen Verbindungen an. Sie spielt auf geleakte E-Mails des Snapchat-Gründers Evan Spiegel an, in welchen er sich sexistisch über Frauen äußerte.

Ein übersteigertes Ego berechtigt zu Sexismus

Ein Entwickler erzählte dem Magazin Business Insider, dass die Sexismuskultur mit beruflichen Erfolg und dem damit verbundenen Ansehen innerhalb der IT-Branche einhergeht. Durch die extrem hohe Bezahlung würden manche Männer ein erhöhtes Ego entwickeln und sich dadurch berechtigt fühlen, Andere schlechter zu behandeln. Da Frauen in Silicon-Valley-Unternehmen sehr unterrepräsentiert sind, werden sie oft zum Opfer dieser Anfeindungen.

Zumindest einige Führungsetagen im Silicon Valley scheinen das Problem erkannt zu haben. Dadurch wird der Druck auf Männer erhöht, die des Sexismus bezichtigt werden. Zuletzt ist der CEO eines bekannten Risikokapitalgebers wegen Sexismusvorwürfen zurückgetreten. Auch dem zurückgetretenen Uber-Chef wurde Sexismus vorgeworfen.

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf futurezone.at.

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