Mehrere hochrangige Mitarbeiter des Weißen Hauses sollen einem Medienbericht zufolge auf einen E-Mail-Betrüger hereingefallen sein. Der Unbekannte, der sich auf Twitter selbst „E-Mail-Witzbold“ nennt, täuschte vor, zum engen Zirkel von US-Präsident Donald Trump zu gehören, wie der Sender CNN berichtete. In einer E-Mail an US-Heimatschutzberater Tom Bossert soll der Schwindler sich als Trumps Schwiegersohn Jared Kushner ausgegeben haben.
Bossert rückt private E-Mail-Adresse heraus
„Tom, wir veranstalten Ende August eine Art Soirée“, schrieb der falsche Kushner in einer über einen Outlook-Account gesendeten Mail an Bossert. „Es wäre großartig, wenn du vorbeikommen könntest, ich verspreche Essen von mindestens vergleichbarer Qualität zu dem, was wir im Irak zu uns genommen haben. Es sollte ein großartiger Abend werden.“
Bossert, der im Weißen Haus unter anderem für das Thema Internetsicherheit zuständig ist, antwortete: „Danke, Jared. Bei einem solchen Versprechen kann ich nicht Nein sagen. Und, falls du sie einmal brauchen solltest, hier meine private E-Mail-Adresse […].“
Prankster lässt verbal Köpfe rollen
Neben Bossert wurde auch der mittlerweile gefeuerte Kommunikationschef Anthony Scaramucci reingelegt. Der Mail-Prankster gab sich als US-Botschafter in Russland, Jon Huntsman Jr., aus. Die Konversation drehte sich um den damals noch im Amt befindlichen Ex-Stabschef Reince Priebus und den angezählten Trump-Berater Steve Bannon. Der falsche Botschafter fragte Scaramucci: „Welcher der beiden Köpfe soll zuerst rollen? Vielleicht kann ich etwas dazu beitragen.“ Scaramuccis Antwort, kurz und knapp: „Beide.“
Nachdem dann Ex-Staabschef Priebus sein Amt im Weißen Haus aufgeben musste, gab sich der Prankster noch als Priebus aus und kontaktierte Scaramucci. Auch diesmal fiel der mittlerweile ebenfalls gefeuerte Kommunikationsdirektor auf den Scherzbold herein und antwortete mehrmals auf die gefälschten Mails.
Top-Beamte im Weißen Haus angreifbar
Das Weiße Haus bestätigte die Vorfälle gegenüber CNN. „Wir nehmen alle Themen im Zusammenhang mit dem Internet sehr ernst“, sagte Trumps Sprecherin Sarah Sanders dem Sender. CNN zitiert ebenso einen Sicherheitsexperten: Diese Vorfälle würden zeigen, wie angreifbar die Top-Beamten im Weißen Haus sind und wie unvorsichtig sie reagieren.