Am frühen Sonntagmorgen hat US-Präsident Donald Trump auf Twitter einem seiner 35 Millionen Follower persönlich geantwortet: „Danke Nicole“, schrieb Trump in Richtung der Twitter-Nutzerin Nicole Mincey mit dem Benutzernamen @protrump45.
Trump reagierte schon öfter auf fragwürdige Twitter-Accounts
Beobachter haben jedoch schnell festgestellt, dass das Konto nicht echt wirkt. Der US-Präsident sei demnach auf einen Twitter-Bot hereingefallen sein, hinter dem eine Desinformationskampagne aus Russland stecken könnte, wie die Washington Post vermutet.
Das Konto wurde kurz nach Trumps Tweet gesperrt, nachdem es offenbar von vielen Nutzern gemeldet wurde. Laut mehreren Berichten wurden Stock-Fotos sowie der Name einer echten Person genutzt, um das Konto real aussehen zu lassen. Der Bot dürfte unter anderem dazu verwendet worden sein, um einen Webshop zu bewerben, der Trump-Merchandise verkauft, wie der Wissenschaftler und Social Media-Experte Eliot Higgins laut Business Insider vermutet.
Trump ist bereits in der Vergangenheit damit aufgefallen, auf fragwürdige Twitter-Accounts zu reagieren. So retweetete er mehrmals den mittlerweile gesperrten Account @WhiteGenocideTM, der zuvor mit antisemitischen Memes aufgefallen war.
Bots im US-Wahlkampf
Social Media-Bots haben beim US-Präsidentschaftswahlkampf eine große Rolle gespielt. Laut einer Studie der University of Southern California waren im Vorfeld der Wahl allein auf Twitter 400.000 Accounts aktiv, bei denen es sich um Bots gehandelt hat.
Nicht nur Donald Trump, sondern auch seine Unterstützer hatten bereits Ärger mit Bots. Im Juni 2016 kam es zu zahlreichen Streitgesprächen zwischen Trump-Fans und einem automatisierten Account.