Wie eigentlich können YouTuber Geld verdienen? Das ist schon lange kein Geheimnis mehr. Durch platzierte Werbung in ihren Videos generieren sie im Idealfall richtig viel Umsatz. Aber es gibt noch zahlreiche andere Möglichkeiten, um den eigenen YouTuber-Verdienst zu steigern. Welche das sind und wieviel Umsatz genau drin sein kann, verraten wir dir.
Wie YouTuber Geld verdienen & wie viel das sein kann
Es klingt einfach als YouTuber Geld zu verdienen. Doch dahinter steckt ein hartes Geschäft. Bei jedem Video hängt der YouTuber-Verdienst sowohl von den Klicks als auch von der Verweildauer, Länge und der Zuschauerdemografie ab. Zudem muss die Werbestrategie stimmen. Erfolgreiche YouTube-Stars wissen, wie sie das alles – und damit ihren Umsatz – zusammenkriegen.
So wie Shelby Church und Alyssa Kulani, die Business Insider im November 2019 exklusiv verraten haben, wie viel sie mit ihren Videos verdienen.
Church hat 1,3 Millionen Abonnenten auf ihrem Kanal. Ihr höchster YouTuber-Umsatz mit einem Video mit 4,1 Millionen Views liegt bei 13.700 Euro. Kulani ist sogar noch erfolgreicher. Sie hat zwar „nur“ 676.000 Abonnenten auf ihrem Kanal. Doch ihr höchster YouTuber-Umsatz mit einem Video mit 4,4 Millionen Views liegt bei 20.900 Euro. Das sind die beiden Top-Videos:
Das sind Zahlen, bei denen man neidisch werden kann. Allerdings kommen sie nicht von ungefähr. Wer als YouTuber Geld verdienen will, muss sowohl die Werbepartner als auch die Zuschauer überzeugen. Es geht um eine Balance zwischen authentisch und geschäftstüchtig.
Church verwendet meistens einen Pre-Roll-, Mid-Roll- und Post-Roll-Werbespots, Standardwerbemittel, die vor, während und nach dem eigentlichen Video abgespielt werden. Kulani hat mittlerweile eine relativ hohe CPM-Rate (Kosten pro 1.000 Views), die zwischen fünf und zehn Euro liegt. Dafür verwendet sie weder Schimpfwörter noch Songs in ihren Videos. Außerdem verwendet auch sie zwischengeschaltete Werbespots, die sie als „Werbepause“ auch ankündigt.
Wie kann ein YouTuber Geld verdienen?
Voraussetzung, um überhaupt Einnahmen mit eigenen Videos zu generieren, ist die Teilnahme am sogenannten YouTube-Partnerprogramm. Bewerben kann sich jeder Kanal, der mindestens 10.000 öffentliche Aufrufe erreicht. Aber auch dann verspricht YouTube nur die „Überprüfung“ der Aufnahme in das Partnerprogramm, eine Garantie gibt es also nicht.
Subscriber oder Likes, was zählt?
Hat man es jedoch geschafft und wurde in das entsprechende Programm aufgenommen, stellt sich die Frage, wonach man eigentlich bezahlt wird. Kommt es auf die Anzahl der Subscriber, also der Abonnenten an? Spielen die Likes eine entscheidende Rolle?
Weder noch. Allerdings: Eine hohe Anzahl von Abonnenten wird sich sehr wahrscheinlich auf die Anzahl der Views auswirken. Gleiches gilt auch für die Likes. Wird ein Video positiv bewertet, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch andere Menschen schauen und somit Views generieren. Für viele könnte die neue DSGVO übrigens ein Problem werden: Ist Artikel 13 das Aus für YouTube?
YouTubes Währung: Views für Werbung
Und genau das ist die Währung, die für YouTube zählt. Die Stars des Portals werden bezahlt nach der Anzahl von Menschen, die die eingeblendete Werbung anschauen. Je mehr Menschen schauen, desto mehr verdient der YouTuber.
Reich wird man damit alleine aber noch nicht. Auch wenn die Google-Tochter selbst keine Zahlen veröffentlicht: In der Szene spricht man von ein bis zwei Euro – pro 1.000 Videoaufrufe. Rechnet euch selbst aus, wie viele Views benötigt werden, um auf Einkünfte zu kommen, die zur Deckung der eigenen Lebenshaltungskosten ausreichen.
Dann noch: Amazons Affiliatelinks
Eine weitere Möglichkeit für YouTuber Geld zu verdienen, sind sogenannte Affiliatelinks. Diese Links werden von den Vloggern in die Beschreibung des Videos gepostet. Klickt ein Zuschauer auf diesen Link, wird er beispielsweise direkt auf die passende Produktseite bei Amazon weitergeleitet. Wird der Artikel dann auch noch bestellt, klingelt es in der Kasse des YouTubers. Verlässliche Zahlen zu den Verdienstmöglichkeiten auf diesem Weg gibt es nicht.
Außerdem: Sponsored Videos
Filmt man Videos, die sich thematisch zum Beispiel im Bereich Unterhaltungselektronik bewegen, bietet sich erfolgreichen Vloggern oftmals die Möglichkeit von Sponsored Posts. Firmen wie Samsung, Sony oder Huawei bezahlen die YouTuber dann für die Präsentation des Produkts. Das kann eines der beliebten Unboxing-Videos oder eine Review sein.
Außerhalb von YouTube Geld verdienen
Die ganz großen Stars der Szene generieren den Großteil ihres Verdienstes ohnehin außerhalb der Videoplattform, als Werbepartner, Buchautor oder Speaker auf Konferenzen.
Das sind die weltweiten YouTube-Topverdiener
Das Magazin Forbes wertet regelmäßig die Verdienste der erfolgreichsten YouTuber aus. Und laut der neuesten Liste gibt es eine neue Nummer eins am YouTube-Himmel: Ryan. 2017 verdiente der damals Sechsjährige bereits Millionen mit Spielzeug-Review bei YouTube. Nun ist er sieben Jahre alt und gleich mehrfacher Millionär.
Die Spielzeug-Rezensionen und mittlerweile auch Wissensvideos für Kinder, die auf seinem Kanal „Ryan ToysReview“ laufen, brachten ihm laut Forbes zwischen Juni 2017 und Juni 2018 insgesamt 22 Millionen US-Dollar (etwa 19,4 Millionen Euro) ein. „Ryan ist wie jeder andere Siebenjährige“, schreibt Forbes. „Er liebt Lego, Züge, Autos – und seine 17 Millionen Abonnenten.“ Spielzeug unter seinem Namen gibt es mittlerweile auch in einer US-Supermarktkette zu kaufen.
Und wer kommt nach Ryan?
Die Top 10 der weltweiten YouTube-Verdiener 2018
- Platz 10: Logan Paul – 14,5 Mio. Dollar (12,7 Mio. Euro)
- Platz 9: PewDiePie – 15,5 Mio. Dollar (13,6 Mio. Euro)
- Platz 8: Jacksepticeye – 16 Mio. Dollar (14 Mio. Euro)
- Platz 7: Vanoss Gaming – 17 Mio. Dollar (14,9 Mio. Euro)
- Platz 6: Markiplier – 17,5 Mio. Dollar (15,3 Mio. Euro)
- Platz 5: Jeffree Star – 18 Mio. Dollar (15,8 Mio. Euro)
- Platz 4: DanTDM – 18,5 Mio. Dollar (16,2 Mio. Euro)
- Platz 3: Dude Perfect – 20 Mio. Dollar (17,5 Mio. Euro)
- Platz 2: Jake Paul – 21,5 Mio. Dollar (18,9 Mio. Euro)
- Platz 1: Ryan ToysReview – 22 Mio. Dollar (19,4 Mio. Euro)
Das sind die deutschen YouTube-Topverdiener
Auch deutsche YouTuber sind erfolgreich, auch wenn sie mit ihren YouTuber-Verdiensten längst nicht an die ihrer internationalen Kollegen herankommen. Trotzdem lohnt sich ihr Geschäft mit dem YouTuber-Umsatz. Laut einer aktuellen Auswertung der Kommunikationsberatung Faktenkontor sind die folgenden YouTube-Kanäle in Deutschland für ihre Betreiber am lukrativsten. Unter den Top Ten finden sich auch bekannte Persönlichkeiten wie Bibi und Rammstein.
Die Top 10 der deutschen YouTube-Verdiener (Stand April 2019)
- Platz 10: Logan Paul – 348.319 Euro
- Platz 9: Gronkh – 358.601 Euro
- Platz 8: GermanLetsPlay – 368.427 Euro
- Platz 7: Rammstein Official – 409.764 Euro
- Platz 6: Entertainment Access – 422.504 Euro
- Platz 5: The Voice Kids – 423.086 Euro
- Platz 4: Mypassde – 491.239 Euro
- Platz 3: Paluten – 492.774 Euro
- Platz 2: BibisBeautyPalace – 513.534 Euro
- Platz 1: Promiflash – 916.088 Euro
Fun Fact: Fans engagieren sich für ihre YouTuber
Felix “PewDiePie” Kjellberg war der erfolgreichste YouTuber der Welt, bis ihm Ryan und einige andere den Rang abgelaufen haben. Mittlerweile rangiert er selbst nur noch auf Platz neun, verdient aber immerhin 15,5 Millionen Dollar. Sein Kanal hat außerdem eine größere Abonnentenanzahl als die der Konkurrenz – und seine Fans kämpfen hart dafür, dass das so bleibt.
Der indische Musikchannel namens T-Series war drauf und dran, PewDiePie den Rang abzulaufen. Das konnten seine Fans, darunter andere erfolgreiche YouTuber, die Geld verdienen, nicht zulassen. Sie starteten ganze Werbekampagnen allein für PewDiePies Kanal –mit Erfolg. Seine Abonnentenzahl stieg innerhalb von drei Monaten von 70.279.885 auf aktuell 81.651.489 Abonnenten. T-Series wiederum liegt dich dran, aber noch abgeschlagen bei 81.520.315 Abonnenten.
Fazit: YouTuber sind die neuen Stars
Es lohnt sich also YouTuber zu sein. Die erfolgreichsten YouTuber verdienen so viel, dass sie sich mehr als ihren Lebensunterhalt davon leisten können. Wer sich geschickt anstellt und einiges an Arbeit in seinen Kanal investiert, kann es weit bringen und sich im YouTuber-Verdienst-Ranking einreihen.
Das sagen übrigens andere, erfolgreiche Social Media-Influencer:
Wenn du nun auf den Geschmack gekommen bist und wissen möchtest, wie du als YouTuber Geld verdienen kannst: Hier hast du die Möglichkeit, selbst auszurechnen, was mit deinem YouTube-Kanal an Einnahmen möglich wäre.