Weil er im Internet das Gerücht verbreitete, die 94-jährige Witwe von Südkoreas Ex-Staatschef Kim Dae Jung heirate US-Hip-Hop-Superstar Dr. Dre, ist ein Südkoreaner zu einer Geldstrafe verurteilt worden. „Der Angeklagte hat die Ehre des Verstorbenen und der Hinterbliebenen verletzt“, hieß es der „Korea Times“ vom Montag zufolge in der richterlichen Begründung.
Das Gerücht entbehre jeder Grundlage. Der Angeklagte muss nun umgerechnet rund 3.700 Euro Strafe zahlen.
Witwe in Südkorea hoch angesehen
Der 52-jährige Dr. Dre war in den 80er-Jahren mit den Gangsta-Rap-Pionieren N.W.A. berühmt geworden, später gründete er die Plattenfirma Death Row Records. 2014 verkaufte er seine Kopfhörerfirma Beats für mehrere Millionen Dollar an Apple. Lee Hee Ho, die Witwe des 2009 verstorbenen südkoreanischen Ex-Präsidenten, ist in ihrer Heimat eine einflussreiche Persönlichkeit.
Gericht sah keine Grundlage für Behauptungen
Dr. Dre und Lee wären zwar ein ungleiches Paar – ein südkoreanischer Internetnutzer meldete im Januar in seinem Blog jedoch die angeblich bevorstehende Hochzeit des US-Rappers und der südkoreanischen Ex-First-Lady. Mit der Heirat wolle Lee „die Schmiergelder des verstorbenen Präsidenten Kim waschen“, schrieb der Nutzer. In dem Gerichtsurteil hieß es nun, sowohl „das Gerücht über das Schmiergeld als auch über die Hochzeit“ entbehre jeder Grundlage.