Vieles ist neu in dieser Bundesliga-Saison. Erstmals kommt der Video-Beweis zum Einsatz (soweit die Technik mitspielt), zudem wurden die TV-Rechte von 45 Bundesligaspielen an Eurosport verkauft, darunter alle Freitagabendspiele. Eurosport streamt diese Spiele kostenpflichtig im Eurosport Player. Der deutsche Fußball-Fan muss seit dieser Saison also doppelt bezahlen, wenn er alle Spiele live sehen will, denn den Rest der Spiele zeigt weiterhin Bezahlsender Sky.
Hamburg im Unglück
Durchgesetzt wurde das neue Modell der Vergabe der Live-Übertragungsrechte durch das Bundeskartellamt, doch nicht immer führt mehr Konkurrenzkampf unter den Anbietern zu besseren Bedingungen für die Konsumenten. Das Spiel zum Saisonstart zwischen Bayern München und Bayer Leverkusen wurde noch im ZDF ausgestrahlt, mit dem Freitagspiel am zweiten Spieltag zwischen dem 1. FC Köln und dem Hamburger SV begann die Eurosport-Misere. Über weite Strecken ließ sich der Stream von den Abonnenten gar nicht abrufen. Eurosport versprach seinen Kunden eine Entschädigung von 10 Euro.
Nun, nach der Länderspielpause vom vergangenen Wochenende, traf es abermals ein Spiels des HSV, der wieder am Freitag antreten musste. Die Niederlage Hamburgs gegen Leipzig konnten wieder viele der Stream-Nutzer nicht verfolgen – zum Teil entstanden dabei spektakuläre Pixel-Kunstwerke.
Empörung bei Fans und Medien
Der Kicker schlug daraufhin sogar vor, dass Eurosport und die DFL darüber nachdenken sollten, zum Free-TV auszuweichen, solange die technischen Pannen des Eurosport Players nicht behoben werden können.
Selbst HSV-Trainer Markus Gisdol schimpfte nach der Niederlage seines Teams bei der Pressekonferenz über die Übertragungsprobleme. Die Reaktionen der Fans auf Twitter sprechen ohnehin für sich.