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W3C empfiehlt Kopierschutz – Bürgerrechtler steigen aus Gremium aus

Der umstrittene Kopierschutz „Encrypted Media Extensions“ soll laut dem World Wide Web Consortium zum Standard werden. Für Kritiker ist das eine Gefährdung des offenen Internets.

Netflix
Firmen wie Netflix machen sich neben dem W3C seit längerem für EME stark. Foto: APA/dpa

Das W3C habe Encrypted Media Extension (EME) nun offiziell als Empfehlung und damit als Web-Standard herausgegeben, teilte das Standardisierungs-Gremium der Techniken im WWW am Montag mit. Der Empfehlung war eine Abstimmung vorausgegangen, bei der sich die Befürworter der Kopierschutztechnik mit mehr als 58 Prozent der abgegebenen Stimmen gegen die Gegner durchsetzen konnten.

Auch Tim Berners-Lee ist für EME

EME ist ein Kopierschutz für HTML5-Videos. Firmen wie Google, Microsoft, Apple und Netflix machten sich seit längerem für die Digital Rights Management (DRM)-Technik, mit der verschlüsselte Videos im Browser abgespielt werden können, stark. Für EME, das bereits in alle namhaften Browser implementiert ist, hatte sich zuletzt auch W3C-Direktor Tim Berners-Lee ausgeprochen.

Bürgerrechtler sehen offenes Netz gefährdet

Gegner, wie etwa die digitale Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation (EFF) oder die Free Software Foundation (FSF) beklagten mangelnde Nutzerrechte und sehen in der Empfehlung für den umstrittenen Kopierschutz einen Schlag gegen das offene Web. EME stelle keinen ausreichenden Schutz für Nutzer bereit, könne nur schwer in freie Software implementiert werden, behindere die Archivierung und stelle auch Sicherheitsforscher vor rechtliche Probleme. Sie sehen durch den Schritt Innovationen im Web gefährdet. Die EFF kritisierte die Entscheidung in einem am Montag veröffentlichten offenen Brief an das W3C und gab darin auch ihren Austritt aus dem Standardisierungsgremium bekannt.

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