Das neue Hochgeschwindigkeitsdatenkabel stellt einen neuen Kapazitätsrekord auf, wie „The Verge“ berichtet. 71 Millionen HD-Videos könnten gleichzeitig über die Verbindung übertragen werden, die von den Tech-Konzernen in Zusammenarbeit mit der Telekom-Firma Telxius verlegt wurde. Die Leitung, die auf den Namen „Marea“ (spanisch für Flut) getauft wurde, ist seit kurzem fertig und soll Anfang 2018 in Betrieb gehen.
Absicherung bei Naturkatastrophen
Das Unterseeglasfaserkabel verbindet Virginia Beach im US-Bundesstaat Virginia mit der spanischen Küstenstadt Bilbao und ist lauf Microsoft ungefähr 16 Millionen Mal so schnell wie eine durchschnittlichte Privathaushalt-Internetverbindung. Die Leitung verläuft im Vergleich zu bestehenden Verbindungen relativ weit südlich durch den Atlantik und soll die transatlantischen Internetverbindungen so widerstandsfähiger machen, da im Falle von Naturkatastrophen im Nordatlantik so eine zusätzliche Lebensader verfügbar wäre.
Konzerne kontrollieren Datenverbindungen
Facebook und Microsoft betreiben große Datenzentren in Virginia. Die Verbindung nach Europa soll helfen, den wachsenden Bedarf nach transatlantischem Datenaustausch zu stillen. Das Kabel, das aus acht in Kupferdrähte gehüllten Glasfaserkabelpaaren besteht, wurde in küstennahen Regionen eingegraben und liegt ansonsten meist frei auf dem Meeresgrund. Über den Atlantik werden um 55 Prozent mehr Daten gesendet als über den Pazifik und um 40 Prozent mehr als zwischen den USA und Lateinamerika.
Das Verlegen der Leitung dauerte weniger als zwei Jahre. Üblicherweise dauert ein solches Unterfangen laut Microsoft ungefähr dreimal so lang. Das Projekt folgt einem Trend, der US-Techkonzerne zunehmend zu Glasfaserverlegern werden lässt. Google hat zuletzt ebenfalls zwei große Kabelprojekte finanziert, von den USA nach Asien beziehungsweise Südamerika. Damit erlangen die Konzerne mehr Kontrolle über die internationalen Datenleitungen, auf die sie für ihre Services angewiesen sind.
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