Australische Drohnen-Piloten haben laut dem Wall Street Journal mit einem ungewöhnlichen Problem zu kämpfen: Aggressive Adler. Der vorwiegend in Australien und Tasmanien lebende Keilschwanzadler will seinen Lebensraum offenbar nicht mit unbemannten Flugobjekten teilen und zerstört diese oftmals. Zuletzt wurde eine professionelle Drohne im Wert von 80.000 US-Dollar zerstört, die einen Teil des australischen Outback kartografieren sollte. Doch dabei handelt es sich um keinen Einzelfall.
Angriff kein Einzelfall
Laut James Rennie, der mithilfe von Drohnen Grundstücke kartografiert und inspiziert, werden rund 20 Prozent aller ländlichen Drohnenflüge von Keilschwanzadlern attackiert. Rick Steven, der mittels Drohnen seine Goldminen überwacht, verlor binnen zweieinhalb Jahren zwölf Drohnen, wodurch ein Schaden von 210.000 US-Dollar entstand.
Warum die australischen Adler so aggressiv im Vergleich zu anderen Artgenossen agieren, ist unklar. Ein Biologe bezeichnet sie aber als unangefochtene „Könige der australischen Lüfte“. Aus anderen Regionen der Welt sind derartige Berichte eher rar, die niederländische Polizei setzt aber abgerichtete Adler ein, um Drohnen gezielt abzufangen.
Mit Pfefferspray gegen Adler?
Die zahlreichen Attacken in Australien hätten Drohnen-Piloten sogar dazu bewogen, über Abwehrmaßnahmen zu diskutieren. So wurde überlegt, die Drohnen mit Pfefferspray auszustatten. Aus Furcht, man könnte dabei die geschützten Tiere verletzen, wurde die Idee aber rasch wieder verworfen. Stattdessen versuchen die Drohnen-Piloten den frühen Morgen zu nutzen. Zu diesem Zeitpunkt sind die Adler meist aufgrund der vergleichsweise schlechten Thermik noch nicht unterwegs.