Das Internet of Things (IoT) vernetzt nicht nur Kühlschränke und Glühlampen, sondern auch Sexspielzeuge. Die Firma Lovense etwa bietet einen smarten Vibrator an, der per App gesteuert werden kann. Wie sich jetzt herausstellte, archivierte die App den Selbstbefriedigungsakt in der Form einer Audiodatei – ohne, dass die User davon wussten.
Mikrofon aktiv
Ein User auf Reddit hat entdeckt, dass während der gesamten Nutzung des Vibrators das Mikrofon des Smartphones aktiv war. Die Audiodatei mit sechs Minuten Länge wurde im lokalen Verzeichnis der App abgespeichert. Der User schreibt, er habe der App Zugriff auf das Mikrofon und die Kamera gegeben, um die Chat-Funktion zu nutzen. Über die App ist es nämlich möglich, anderen Personen, die die App installiert haben, die Kontrolle über das Sexspielzeug aus der Ferne zu überlassen.
Lovesense wiegelt ab
Lovense hat sich auf Reddit zu Wort gemeldet. Demnach sei das Abhören der User beim Liebesspiel nur ein „kleiner Bug“. Dieser trete auch nur bei der Android-Version auf, iOS-User seien nicht betroffen. Die Audio-Datei sei angeblich nur temporär und würde automatisch wieder gelöscht werden. Zudem versicherte Lovense, dass diese Datei nicht zu ihren Servern übertragen wird. Es wurde bereits eine neue Version der Android-App veröffentlicht, die den „kleinen Bug“ behebt.
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Das ist allerdings nicht der erste Zwischenfall mit IoT-Sexspielzeug. Im Oktober wurde bekannt, dass der vernetzte Buttplug von Lovense gehackt werden kann. Ein anderer Hersteller, We-Vibe, sammelte heimlich Nutzerdaten seiner Kunden. Er musste 3,75 Millionen US-Dollar Schadensersatz zahlen.