Das US-Heimatschutzministerium (DHS) hat eine Boeing 757 auf dem Flughafen in Atlantic City im US-Bundesstaat New Jersey gehackt. Das gab ein Vertreter des DHS im Rahmen einer Keynote auf dem CyberSat Summit bekannt. Mit dem Hack wollte die US-Behörde demonstrieren, dass sich ein modernes Flugzeug aus der Ferne übernehmen lässt. „Wir haben das Flugzeug am 19. September 2016 bekommen. Zwei Tage später habe ich erfolgreich aus der Ferne und ohne Hilfe das System übernommen“, erklärt Robert Hickey, verantwortlich für Cybersicherheit in der Luftfahrt beim Heimatschutzministerium.
„Das heißt, niemand hat das Flugzeug auch nur berührt, es gab keine Bedrohung von Innen. Ich habe mit einfachen Dingen, die ich auch durch die Sicherheitskontrolle bringen kann, eine Verbindung zu den Systemen auf dem Flugzeug hergestellt.“ Zu den Details will sich Hickey vorerst nicht äußern, man habe allerdings die Funkverbindungen des Flugzeugs für den Hack genutzt.
Experten nicht überrascht
Beim gehackten Flugzeug handelte es sich um ein vom DHS erworbenes kommerzielles Modell, das auch bei vielen US-Fluglinien zum Einsatz kommt. Auch der US-Vizepräsident Mike Pence nutzt oftmals dieses Modell für Kurzstreckenflüge zu Terminen. Die Boeing 757 wurde auf einem Flughafen abgestellt, um reale Testbedingungen zu ermöglichen. Als das DHS mehrere Experten mit dem Hack konfrontierte, gaben diese zu Protokoll, dass das „keine große Sache“ sei und man davon „seit mehreren Jahren gewusst“ habe.
Als Piloten der US-Fluglinien American und Delta davon erfahren haben, waren diese jedoch schockiert. „Alle sieben Piloten ist die Kinnlade heruntergefallen als sie dann gesagt haben ‚Ihr habt davon seit Jahren gewusst und konntet es uns nicht sagen? Wir hängen von diesen Dingen ab wie von der Bibel“, sagte Hickey. Das DHS wagte den Versuch, nachdem ein Passagier 2015 über das WLAN die Kontrolle über das Flugzeug-System erlangen konnte.