Wer in der nigerianischen Stadt Lagos Uber verwendet, muss derzeit doppelt aufmerksam sein. Einem Bericht von Quartz zufolge, verwenden einige Uber-Fahrer dort nämlich eine Android-App namens Lockito, welche ein fiktives GPS-Signal auf dem Handy erzeugen kann. Die eigentlich als Entwickler-Tool gedachte App suggeriert dem Handy bestimmte Bewegungsdaten, die wiederum von der Uber-App falsch interpretiert werden.
Höherer Preis für den Fahrgast
So addiert die Uber-App offenbar die fiktive Wegstrecke, die der Fahrer bereits vor Fahrtantritt simulieren kann, mit der tatsächlich gefahrenen. Heraus kommt naturgemäß ein höherer Preis, da die App nicht unterscheiden kann, ob es sich beim GPS-Signal um das echte oder das fiktive handelt. Dem Bericht zufolge rechtfertigen Uber-Fahrer ihre Vorgangsweise damit, dass Uber vor einigen Monaten die Gebühren um 40 Prozent senkte und das Ausnutzen dieser Lücke mittlerweile für viele überlebensnotwendig sei.
Das kurios anmutende Problem dürfte schon länger bekannt sein. So veröffentlichte Ubers Konkurrent Taxify vor kurzem ein App-Update, das die parallele Verwendung von Lockito und Taxify unmöglich macht. Gemeldete Fahrer würden zudem von Taxify gesperrt. Ein entsprechendes Uber-Update ist derzeit noch nicht verfügbar. Zwar bekommen Uber-Fahrer einen Fehlerhinweis angezeigt, wenn Lockito parallel läuft, die Verrechnung erfolgt aber weiterhin automatisiert über die App.
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Unklar ist auch, ob die in Nigeria beobachtete Praxis auch in anderen Uber-Ländern und etwa auch in Europa praktiziert wird.
Dieser Artikel erschient zuerst auf futurezone.at.